Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises, im Interview: Die Kunst des Wohlfühlens auf See

Wir haben mit Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises, über die Entwicklungen und Herausforderungen der Kreuzfahrtbranche im ersten Jahr nach der Pandemie gesprochen. Erfahren Sie mehr über neue Ziele und die Zukunft von Mein Schiff.

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Nach der Ein­brin­gung der Mar­ke Hapag-Lloyd Crui­ses in das Joint Ven­ture TUI Crui­ses und einem Jahr der Erho­lung von den Pan­de­mie­fol­gen spricht Wyb­cke Mei­er im Inter­view mit Cru­ce­ro über den Wan­del im Unter­neh­men und des­sen Zukunft. Im nächs­ten Jahr kom­men gleich zwei neue Schif­fe zur Flot­te. Die Mein Schiff 7, ein Schwes­ter­schiff der Mein Schiff 1 und 2, wird im Som­mer 2024 den Dienst auf­neh­men. Zum Ende des Jah­res folgt der ers­te Neu­bau einer neu­en Schiffs­klas­se.

CRUCERO: Wohl­füh­len ist ein wich­ti­ger Aspekt bei Mein Schiff. Wie wohl füh­len sie sich denn gera­de im ers­ten Jahr nach der Pan­de­mie? Es ist ja eini­ges pas­siert, eine Mar­ke ist zum Unter­neh­men hin­zu­ge­kom­men. Das ist alles rela­tiv still über die Büh­ne gegan­gen, aber das muss ja etwas aus­ge­löst haben.

WYBCKE MEIER: Die Mar­ke Hapag-Lloyd Crui­ses kam ja schon 2020 dazu. Kurz danach, das wis­sen wir alle, muss­ten wir uns mit den Fol­gen der Pan­de­mie aus­ein­an­der­set­zen. Wir sind gut zusam­men­ge­wach­sen, wür­de ich sagen, aber das ist eigent­lich etwas, was wir nicht so sehr in Rich­tung Gast kom­mu­ni­zie­ren. Des­halb haben Sie wahr­schein­lich auch den Ein­druck, dass die Fusi­on „rela­tiv still“ über die Büh­ne gegan­gen ist.
Wir haben jetzt ein Joint Ven­ture für Kreuz­fahr­ten „Made in Ger­ma­ny“ mit zwei sehr star­ken Mar­ken. Die eine ist Hapag-Lloyd Crui­ses im Luxus- und Expe­di­ti­ons­be­reich mit Juli­an Pfitz­ner als CEO. Die ande­re ist Mein Schiff. Im Som­mer 2020 waren wir die Ers­ten, die mit bei­den Mar­ken wie­der in See gesto­chen sind.

Bei Mein Schiff haben wir im letz­ten Jahr auch eine sehr gute Nach­fra­ge für 2022 ver­zeich­net. Und jetzt haben wir das ers­te Jahr nach der Pan­de­mie. Das heißt, Kreuz­fahr­ten sind welt­weit wie­der mög­lich, weit­ge­hend ohne Ein­schrän­kun­gen in den Desti­na­tio­nen. Wir konn­ten in die­sem Jahr erst­mals wie­der Hong­kong anlau­fen und sind end­lich wie­der nach Japan gefah­ren. Das hat­ten wir seit 3 Jah­ren geplant. Inso­fern füh­le ich mich sehr wohl und habe im Moment nicht viel zu kla­gen. Die Schif­fe sind sehr gut gebucht, die Zufrie­den­heit der Gäs­te ist hoch.

Ich glau­be, das lau­fen­de Jahr ist für die Kreuz­fahrt in Deutsch­land eine Chan­ce, neue Kun­den zu gewin­nen. Denn wir sehen der­zeit hohe Preis­stei­ge­rungs­ra­ten beim Urlaub an Land, sei es im Aus­land oder auch in Deutsch­land. Im Ver­gleich dazu sind wir auf den Schif­fen viel ver­träg­li­cher unter­wegs. Bei uns gibt es kei­ne Preis­er­hö­hun­gen und wir bie­ten ein her­vor­ra­gen­des Preis-Leis­tungs-Ver­hält­nis.

In der Ver­gan­gen­heit war eine Kreuz­fahrt immer etwas teu­rer als ein Urlaub an Land. Das ist jetzt anders, und sehr vie­le Kun­den haben es wohl gemerkt und inso­fern freu­en wir uns, dass wir 45 % Neu­kun­den bei Mein Schiff ver­zeich­nen konn­ten.

CRUCERO: Jetzt ist TUI Crui­ses ja im Joint Ven­ture zusam­men mit Roy­al Carib­be­an und dazu gehört ja seit gerau­mer Zeit auch die Luxus­mar­ke Sil­ver­sea Crui­ses. Wie schau­en Sie aus der Hapag-Lloyd Crui­ses Per­spek­ti­ve dar­auf? Sil­ver­sea hat ja gera­de eini­ge zukunfts­wei­sen­de The­men auf der Agen­da.

WYBCKE MEIER: Wir haben einen guten Aus­tausch mit Roy­al Carib­be­an. Außer­dem bedient Sil­ver­sea auch ande­re Märk­te. Hapag-Lloyd Crui­ses geht als Erfin­der der Kreuz­fahrt hier in Deutsch­land einen Schritt wei­ter, und wir sind viel spe­zia­li­sier­ter unter­wegs, was die zwei Luxus­schif­fe EUROPA und EUROPA 2 und auch die klei­nen Han­sea­tic-Schif­fe sehr gut ermög­li­chen. Die neue Expe­di­ti­ons­klas­se ist schon sehr ein­zig­ar­tig. Das Neu­bau-Team hat mit ihnen erst­klas­si­ge Arbeit abge­lie­fert. Mit die­ser Flot­te hat Hapag-Lloyd Crui­ses auch Zukunfts­wei­sen­des zu erzäh­len. Inso­fern gibt es inner­halb des Joint Ven­tures eine leben­di­ge Mar­ken­viel­falt. Damit kom­men wir gut klar.

CRUCERO: Ist der Per­so­nal­man­gel jetzt nach der Pan­de­mie immer noch ein The­ma oder hat sich das bei Ihnen wie­der ein­ge­pen­delt?

WYBCKE MEIER: Nach­dem im Som­mer letz­ten Jah­res die Kapa­zi­täts­be­schrän­kun­gen fie­len und die Schif­fe plötz­lich wie­der zu 100 Pro­zent aus­ge­las­tet waren, hat­ten wir bei Mein Schiff ein paar Wochen, in denen es schwie­rig war, die Crews schnell auf die Schif­fe zu bekom­men. Aber das betraf die gan­ze Bran­che. Im Moment kön­nen wir dage­gen kei­ne Eng­päs­se fest­stel­len. Man muss natür­lich auch sagen, dass wir den Vor­teil haben, Crews aus allen Natio­nen ein­stel­len zu kön­nen.

Natür­lich ist bei uns die deut­sche Spra­che wich­tig. Des­halb haben wir schon mit der Grün­dung von TUI Crui­ses begon­nen, Deutsch­un­ter­richt anzu­bie­ten. Und wir haben früh begon­nen, in die Wei­ter­bil­dung der Crew zu inves­tie­ren. Das zahlt sich jetzt aus. Des­halb haben wir eine sehr hohe Mit­ar­bei­ter­bin­dung.

CRUCERO: Und wie sieht es mit der Unter­hal­tung aus? Sind alle En-Suite Shows und Gast­künst­ler wie­der da?

WYBCKE MEIER: Ja, das ist alles wie­der da. Es hat etwas län­ger gedau­ert, als wir es uns gewünscht haben. Ver­gan­ge­nes Jahr gal­ten in jedem Hafen noch ande­re Anfor­de­run­gen. Erst im Juni 2022 konn­ten wir wie­der mit der Pla­nung begin­nen. Dann gab es noch eini­ge Ein­schrän­kun­gen auf den Büh­nen. Seit dem Win­ter sind wir wie­der ganz bei unse­ren ursprüng­li­chen Kon­zep­ten, mit eige­ner Beset­zung, aber auch mit der Mischung aus Gast­künst­lern und Lek­to­ren.

CRUCERO: Gibt es das Arts & Enter­tain­ment Cen­ter in Ber­lin eigent­lich noch?

WYBCKE MEIER: Das gibt es noch, ja. Der Enter­tain­ment-Bereich von Mein Schiff wur­de inzwi­schen Denis Wie­chert, dem Vice Pre­si­dent Pro­duct Manage­ment & Guest Expe­ri­ence, zuge­ord­net. Das Zusam­men­spiel zwi­schen der Kon­zep­ti­on einer Kreuz­fahrt und den Erwar­tun­gen der ver­schie­de­nen Kun­den­grup­pen hat sich her­vor­ra­gend bewährt. Auch hier haben wir genau hin­ge­schaut: Wel­ches Feed­back geben uns die Gäs­te und wie kommt unser Ange­bot an? Des­halb haben wir nicht nur eine Lösung für alles, son­dern tat­säch­lich eine sehr maß­ge­schnei­der­te.

CRUCERO: Aber Denis Wie­chert ist jetzt nicht der krea­ti­ve Kopf, oder?

WYBCKE MEIER: Nein, es gibt vie­le krea­ti­ve Köp­fe. Sie spie­len wahr­schein­lich dar­auf an, dass Tho­mas Schmidt-Ott nicht mehr bei uns ist.

CRUCERO: Tho­mas Schmidt-Ott war der Lei­ter die­ser Crea­ti­ve Unit in Ber­lin.

WYBCKE MEIER: Er war Direc­tor Enter­tain­ment von Mein Schiff in Ber­lin. Jetzt haben wir Ellen Angers­bach als Direk­to­rin, die den Stand­ort lei­tet. Tho­mas Schmidt-Ott hat vor­her einen super Job gemacht. Er hat die Thea­ter auf­ge­baut, er hat Pro­duk­tio­nen von Land aufs Schiff gebracht. Er war immer rela­tiv aut­ark unter­wegs und hat eben gesagt: „Ich mache aus­schließ­lich Enter­tain­ment!“ Die ver­schie­de­nen Ange­bo­te an Bord, sei es im Bereich Food & Bevera­ge oder Work­shops, lie­fen teil­wei­se par­al­lel. Das haben wir jetzt geän­dert.

Mit der Per­son Tho­mas Schmitt-Ott hat es nichts zu tun. Er hat sich wäh­rend der Pan­de­mie ent­schie­den, etwas ande­res zu machen. Wir haben nach wie vor einen guten Aus­tausch und buchen Künst­ler über ihn.

Ellen Angers­bach schaut jetzt zusam­men mit Denis Wie­chert, was wir brau­chen, wie wir Arts & Enter­tain­ment-Ele­men­te an Bord ein­set­zen und was es in der Unter­hal­tungs­welt Neu­es gibt. Damit sind wir im Moment gut auf­ge­stellt.

„Wir ent­wi­ckeln uns kon­ti­nu­ier­lich wei­ter und prü­fen regel­mä­ßig, wie sich Gäs­te-Prä­fe­ren­zen ver­än­dern.“

WYBCKE MEIER

CRUCERO: Und aus die­ser Zusam­men­ar­beit ist dann auch die Idee der Hexa­gon-Büh­ne ent­stan­den, die sie für das 8. Schiff ange­kün­digt haben?

WYBCKE MEIER: Die Idee ist ent­stan­den, weil ich in den Bau­pha­sen unse­rer ers­ten sechs Neu­bau­ten der mein Schiff Flot­te gese­hen habe, wel­chen Auf­wand wir betrei­ben, wie groß die Thea­ter sind und wie viel Raum sie ein­neh­men. Und wenn man sich dann die Net­to-Nut­zungs­zeit anschaut, dann ist das eine Flä­che, wo ich gedacht habe: „Kann man damit nicht mehr machen?“

Das haben wir dann zum Anlass genom­men, über Alter­na­ti­ven nach­zu­den­ken. Mit einem ame­ri­ka­ni­schen Archi­tek­tur­bü­ro, das sehr vie­le Kon­zert­sä­le gebaut hat, haben wir dann Ideen ent­wi­ckelt, wie man den Raum auch tags­über anders nut­zen kann und wie man von der sehr star­ren Bestuh­lung weg­kommt.

Mei­ne Visi­on ist, im neu­en Thea­ter von mor­gens bis abends völ­lig unter­schied­li­che Wel­ten zu prä­sen­tie­ren. Die Form des Hexa­gons und die Mög­lich­keit, die Sitz­ver­tei­lung zu ver­än­dern, hat uns dabei in die Hän­de gespielt. Also: Die Idee war schon viel frü­her da. Jetzt wird sie end­lich umge­setzt.

CRUCERO: Aber wir reden hier nicht von einem soge­nann­ten Thea­tri­um wie an Bord von AIDA?

WYBCKE MEIER: Nein, es wird ein geschlos­se­ner Raum in den bekann­ten Dimen­sio­nen der Thea­ter auf den ande­ren Schif­fen der Mein Schiff-Flot­te sein. Wir haben auf der neu­en Schiffs­klas­se wei­ter­hin ein klei­nes, inti­mes Thea­ter.

Beim Design der neu­en Schiffs­klas­se, die wir in Ita­li­en bau­en, bewe­gen wir uns etwas mehr in Zonen und haben an Bord einen klei­nen Enter­tain­ment Dis­trict geschaf­fen, wenn Sie so wol­len.

Wir möch­ten den Artis­ten, die wir dann auf die Büh­nen brin­gen, die Mög­lich­keit geben, gese­hen zu wer­den und an einem ruhi­gen Ort ohne Durch­gangs­ver­kehr auf­zu­tre­ten. Es kann aber gut sein, dass wir mor­gens mal im Thea­ter eine Yoga-Stun­de geben oder Ähn­li­ches.

CRUCERO: Der Bereich ist aber wei­ter­hin im Bug unter­ge­bracht.

WYBCKE MEIER: Der ist wei­ter­hin im Bug.

CRUCERO: Wie wird das Alles-Inklu­si­ve-Kon­zept in Zukunft aus­se­hen? Hapag-Lloyd Crui­ses hat unlängst ange­kün­digt, dass das Cham­pa­gner-Ange­bot aus­ge­baut wird. Gibt es da bei Mein Schiff auch Ver­än­de­run­gen oder ist das Alles-Inklu­si­ve-Ange­bot so per­fekt, dass Sie da nicht mehr ran­ge­hen?

WYBCKE MEIER: Wir ent­wi­ckeln uns kon­ti­nu­ier­lich wei­ter und prü­fen regel­mä­ßig, wie sich Gäs­te-Prä­fe­ren­zen ver­än­dern. Da haben wir in Deutsch­land ja eini­ge Ent­wick­lun­gen durch­lau­fen, dass zum Bei­spiel wirk­lich weni­ger Fleisch kon­su­miert wird und Ähn­li­ches. Alle die­se Trends, die wir an Land beob­ach­ten, die brin­gen wir natür­lich auch mit in unse­re Bord-Kon­zep­te.

Im Atlan­tik Restau­rant, das Teil der Mein Schiff Pre­mi­um-Inklu­siv­leis­tun­gen ist, gab es schon vor der Pan­de­mie die Mög­lich­keit, Vega­nes zu essen. Um dem Trend der etwas bewuss­te­ren Ernäh­rung Rech­nung zu tra­gen, haben wir die Ganz Schön Gesund Bis­tros ein­ge­führt. Wir arbei­ten immer mal wie­der an den Menüs und an der Geträn­ke-Aus­wahl. Neue­run­gen wer­den dann immer von Schiff zu Schiff ein­ge­führt. Dabei gilt in jedem Fall: Die Mein Schiff Pre­mi­um-Inklu­siv­leis­tun­gen blei­ben erhal­ten. Unse­re Gäs­te bestä­ti­gen uns, dass das ein ganz wich­ti­ger Fak­tor ist. Gera­de in die­sen Zei­ten soll man unbe­schwert an Bord sein und sagen kön­nen: „Wenn ich nicht will, muss ich kei­ne Extra­aus­ga­ben täti­gen für Essen und Trin­ken und auch nicht für den Spa-Besuch.“

CRUCERO: Mir ging es bei der Fra­ge um die Mar­ken­treue bei den ange­bo­te­nen Pro­duk­ten. Hoch­wer­ti­ge Mar­ken blei­ben auch wei­ter­hin Bestand­teil des Inklu­si­ve-Ange­bots und Ape­rol wird nicht durch ein Sub­sti­tut aus­ge­tauscht?

WYBCKE MEIER: Wir hat­ten tat­säch­lich pan­de­mie­be­ding­te Lie­fer­schwie­rig­kei­ten mit Nutel­la. Wir haben dann, wie ich fin­de, einen sehr viel bes­se­ren Auf­strich aus­ge­wählt, der auch gesün­der ist und weni­ger Palm­fett ent­hält. Aber gut, der Gast möch­te Nutel­la, also stel­len wir mitt­ler­wei­le die bei­den Pro­duk­te neben­ein­an­der. Jetzt kann der Gast ent­schei­den, ob es viel­leicht nicht doch die bes­se­re und aus mei­ner Sicht gesün­de­re Vari­an­te sein soll oder doch die Mar­ke Nutel­la.

Bei die­sen The­men stellt sich immer die Fra­ge: Was ist tat­säch­lich hoch­wer­tig oder was ist pre­mi­um?

Bei unse­rem Ape­ro haben wir uns zusam­men mit einer Ham­bur­ger Fir­ma eben auch aus ähn­li­chen Grün­den gesagt, da kön­nen wir uns wei­ter­ent­wi­ckeln und brin­gen ein neu­es Getränk an Bord. Dass es teil­wei­se gast­sei­tig als Spar­maß­nah­me auf­ge­fasst wur­de, ist scha­de. Spar­maß­nah­men sind sel­ten die Trieb­fe­der für sol­che Ver­än­de­run­gen.

Es gibt immer wie­der Schwie­rig­kei­ten, bestimm­te Geträn­ke zu bekom­men. So wur­den im ver­gan­ge­nen Win­ter auf den Kana­ri­schen Inseln die alko­ho­li­schen Geträn­ke wochen­lang in den Zoll­la­gern zurück­ge­hal­ten. Da kam es wirk­lich zu Eng­päs­sen, von denen vie­le Ree­de­rei­en betrof­fen waren.

Es gibt sehr vie­le tol­le neue Pro­dukt­ent­wick­lun­gen, die wir momen­tan auch eigent­lich ger­ne an Bord brin­gen möch­ten. Aber wir müs­sen die­se Grat­wan­de­rung hin­be­kom­men, dass der Gast nicht denkt: „Oh, da wird mir was weg­ge­nom­men!“ Aus der Ape­rol-Geschich­te haben wir inso­weit gelernt, als wir auch da bei­des anbie­ten und beschrei­ben. Mitt­ler­wei­le erle­ben wir auf den Schif­fen tat­säch­lich zum Teil eine bes­se­re Akzep­tanz bei Ape­ro als bei Ape­rol. Unse­re Gäs­te haben die Wahl.

CRUCERO: Ähn­lich, wie bei einer Fuß­ball­welt­meis­ter­schaft, wo regel­mä­ßig 80 Mil­lio­nen „Bun­des­trai­ner“ vor dem Fern­se­her sit­zen, gibt es in der Kreuz­fahrt min­des­tens 2,9 Mil­lio­nen mei­nungs­freu­di­ge „CEOs“. Aber trotz­dem: Die Wün­sche der Pas­sa­gie­re sind wich­tig und müs­sen natür­lich berück­sich­tigt wer­den. Jetzt gibt es erst­mals Ein­zel­ka­bi­nen an Bord, auch das war ein viel­fach geäu­ßer­ter Gäs­te­wunsch. Aber bie­ten die acht Qua­drat­me­ter gro­ßen Kabi­nen, die jetzt auf der Mein Schiff 7 ent­ste­hen, wirk­lich Platz zum Wohl­füh­len?

WYBCKE MEIER: Ganz klar: Ja! Ver­gan­ge­nes Jahr gab es das ers­te Mock­up dazu und ich war im Früh­jahr noch ein­mal in Finn­land und habe mir das ange­schaut. Das Archi­tek­tur­bü­ro hat wirk­lich gute Arbeit geleis­tet.

Es ist und bleibt eine klei­ne Kabi­ne gar kei­ne Fra­ge, aber es ist natür­lich die Ant­wort dar­auf, eben ohne hohe Zuschlä­ge eine Alter­na­ti­ve für Allein­rei­sen­de anbie­ten zu kön­nen. Bal­kon­ka­bi­nen zur Ein­zel­nut­zung sind wei­ter buch­bar, aber dann eben mit den ent­spre­chend hohen Zuschlä­gen.

Hier spielt das Mein-Schiff-Kon­zept eine ent­schei­den­de Rol­le. Wir haben vie­le Berei­che auf dem Schiff, in denen man sich auf­hal­ten kann. Man muss nicht nur in der Kabi­ne sein, son­dern kann je nach Stim­mung ruhi­ge oder akti­ve Plät­ze an Bord fin­den. Ich glau­be, dass die Ein­zel­ka­bi­nen in die­sem Gesamt­kon­text sehr gut funk­tio­nie­ren.

CRUCERO: Sie sind beim ach­ten Schiff aber schon wei­ter­ge­gan­gen und machen die Ein­zel­ka­bi­nen etwas grö­ßer. Gab es Über­le­gun­gen, dass es viel­leicht doch zu wenig Platz sein könn­te?

WYBCKE MEIER: Die Mein Schiff 7 ist ein Schwes­ter­schiff unse­rer Mein Schiff 1 und 2. Mit dem Lay­out die­ser Schif­fe sind wir sehr, sehr zufrie­den. Alle Schif­fe, die wir in Finn­land gebaut haben, sind groß­ar­tig. Die 1 und 2 sind wirk­lich von der gesam­ten Raum­nut­zung her­vor­ra­gend.
Wir haben dann über­legt: Wo kön­nen wir noch Platz schaf­fen für Ein­zel­ka­bi­nen? Wir haben die Mein Schiff 7 ja schon 2018 bestellt, und muss­ten sie auch aus Grün­den der dama­li­gen Werft­ka­pa­zi­tä­ten zu die­sem Zeit­punkt bestel­len. Die Werft erklär­te uns dann aber, wir könn­ten an den Plä­nen nicht sehr viel ändern, weil es für sie dann nicht zu schaf­fen sei, das Schiff zum ver­ein­bar­ten Ter­min – der lag zu die­sem Zeit­punkt noch im Jahr 2023 – abzu­lie­fern.

Unter die­sen Rah­men­be­din­gun­gen erfolg­te auf der Mein Schiff 7 die Pla­nung der Ein­zel­ka­bi­nen. Es gab drei wei­te­re Alter­na­ti­ven, wir sind aber am Ende bei dem der­zei­ti­gen Kabi­nen­schnitt gelan­det. Bei unse­rer neu­en Schiffs­klas­se – der InTUI­ti­on Class – haben wir jetzt natür­lich den Vor­teil, die Räu­me mit etwas mehr Frei­heit zu ent­wi­ckeln.

CRUCERO: Jetzt haben Sie gera­de den Namen der Klas­se genannt. Wenn wir schon bei der Namens­nen­nung sind, blei­ben wir noch einen Moment dabei. Haben Sie sich unter Berück­sich­ti­gung der „2,9 Mil­lio­nen Kreuz­fahrt-CEOs“, von denen ich vor­hin gespro­chen habe, schon über­legt, wie die Reak­tio­nen aus­fal­len könn­ten, wenn die neu­en Schiffs­na­men ver­öf­fent­licht wer­den?

WYBCKE MEIER: Der Klas­sen­na­me ist eher für unse­ren Ver­trieb wich­tig, damit man unter­schei­den kann, um wel­che Schif­fe es sich han­delt. Die aktu­el­le Flot­te heißt Blue-Moti­on-Class. Die­ser Name ist dann aber in den Hin­ter­grund getre­ten, weil die Schiffs­na­men zur Unter­schei­dung ver­wen­det wur­den.

Wir wer­den dem­nächst den Namen des ers­ten Schif­fes der neu­en Klas­se bekannt geben – und inso­fern gibt es der­zeit vie­le Spe­ku­la­tio­nen, wie unser ach­tes und neun­tes Schiff hei­ßen wird. Aber das sehen wir mit Inter­es­se und freu­en uns dann auf die Bekannt­ga­be.

„Viel­leicht gibt es gar kei­ne Kri­tik, weil alle sagen: „Das ist logisch.“ Ich glau­be, man wird es mit dem Namen natür­lich nicht jedem recht machen kön­nen.“

WYBCKE MEIER

CRUCERO: Sie haben also kei­ne Angst vor zu viel Kri­tik durch das Publi­kum?

WYBCKE MEIER: Das wer­den wir sehen. Viel­leicht gibt es gar kei­ne Kri­tik, weil alle sagen: „Das ist logisch.“ Ich glau­be, man wird es mit dem Namen natür­lich nicht jedem recht machen kön­nen. Für uns muss es schlüs­sig sein, so wie wir es auch unse­ren wich­ti­gen Ver­triebs­part­nern und allen, die Mein Schiff ken­nen, erklä­ren, dass man die Unter­schie­de deut­lich macht.

In der neu­en Klas­se steckt sehr viel Mein Schiff. Wir wer­den das Wohl­fühl­er­leb­nis nicht kom­plett neu erfin­den und auch an den Mein Schiff Pre­mi­um-Inklu­siv­leis­tun­gen fest­hal­ten. Aber natür­lich haben wir bei einem Schiff, das wir kom­plett neu ent­wi­ckelt haben, ein­fach ein biss­chen mehr Viel­falt.

Ich bin gespannt. Aber es ist so ähn­lich, wie Sie es sag­ten. Wir haben eini­ge sen­si­ble The­men, wie zum Bei­spiel auch die Aus­lauf­hym­ne, die emo­tio­nal dis­ku­tiert wer­den.

CRUCERO: Ande­rer­seits ist es ja auch ein Zei­chen der Ver­bun­den­heit, dass man­che The­men so emo­tio­nal dis­ku­tiert wer­den.

WYBCKE MEIER: Das fin­de ich auch. Ich lese das auch regel­mä­ßig, weil man dadurch auch immer wie­der neue Impul­se bekommt.

CRUCERO: Dann blei­ben wir noch bei einem emo­tio­na­len The­ma: dem neu­en Loyal­ty-Pro­gramm. Das ist nach wie vor im Vor­be­rei­tungs-Sta­tus. Wie lan­ge müs­sen sich die Stamm­kun­den noch gedul­den, bis das neue Pro­gramm ver­kün­det wird?

WYBCKE MEIER: Wir arbei­ten gera­de an einem Mein Schiff Loyal­ty-Pro­gramm, aber ich kann noch nicht genau sagen, wann es kommt. Wir sind jetzt noch mal auf unse­re Stamm­gäs­te zuge­gan­gen und haben erklärt, war­um sich die Neu­aus­rich­tung ein biss­chen in die Län­ge zieht. Dabei woll­ten wir auch deut­lich machen, dass uns die Stamm­fah­rer sehr wich­tig sind. Aber bis das neue gro­ße Treue­pro­gramm steht, wird es noch etwas dau­ern. Der Grund dafür ist, dass die Pau­se, die uns die Pan­de­mie beschert hat, uns bei allen digi­ta­len Pro­jek­ten viel mehr Zeit gekos­tet hat, als wir erwar­tet haben.

CRUCERO: Die Pan­de­mie hat­te auch Aus­wir­kun­gen auf die Desti­na­ti­ons­pla­nung. Süd­afri­ka, ein Wunsch­ziel vie­ler Gäs­te, wur­de vor­erst nicht wie­der in die Pla­nung auf­ge­nom­men.

WYBCKE MEIER: Lei­der nicht. Bei Hapag-Lloyd Crui­ses ist es uns gelun­gen, bei Mein Schiff hat es nicht geklappt. Das bedau­ern wir sehr, aber das The­ma ist der Pan­de­mie zum Opfer gefal­len.

CRUCERO: Gibt es kei­ne Plä­ne, das Ziel zukünf­tig wie­der auf­zu­neh­men?

WYBCKE MEIER: Die Ange­le­gen­heit ist nicht kom­plett vom Tisch. Es liegt zum gro­ßen Teil am pan­de­mie­be­ding­ten Fach­kräf­te­man­gel, war­um wir gesagt haben, wir machen das jetzt erst ein­mal nicht. Süd­afri­ka hat­te sich sehr gewünscht, dass wir zurück­kom­men. Aber die Rou­te sah ja auch vor, den Gäs­ten Safa­ris anzu­bie­ten.

Weil nach der Pan­de­mie sehr viel Ent­wick­lungs­ar­beit in den Desti­na­tio­nen nötig gewe­sen wäre, waren wir nicht der Mei­nung, für 2023 ein wirk­lich gutes Pro­dukt auf die Bei­ne stel­len zu kön­nen. Klei­ne­re Schif­fe haben es da leich­ter.

CRUCERO: Und ande­re Desti­na­tio­nen, wie etwa das der­zeit gehyp­te Sau­di-Ara­bi­en oder die West­küs­te der USA oder Süd­ame­ri­ka? Sind das für ein deut­sches Pro­dukt zu spe­zi­el­le Desti­na­tio­nen?

WYBCKE MEIER: Ich glau­be gar nicht, dass es zu spe­zi­ell ist. Bei der Mein Schiff Grö­ße mit 2.500 Pas­sa­gie­ren, mit der wir in einer sol­chen Desti­na­ti­on ope­rie­ren wür­den, sind der­zeit die Flug­kos­ten der limi­tie­ren­de Fak­tor. Die Ticket­prei­se für Fern­stre­cken sind auf einem sehr hohen Niveau. Bei aller Begeis­te­rung für ein sol­ches Ange­bot, ist es am Ende ein Men­gen-The­ma, das der­zeit die Umset­zung nicht mög­lich macht.
Neue Desti­na­tio­nen wird es aber auch bei Mein Schiff geben. Sau­di-Ara­bi­en haben Sie ange­spro­chen, da wol­len wir auf Trans­rei­sen bald ers­te Anläu­fe tes­ten, wenn wir Rich­tung der Emi­ra­te oder nach Asi­en fah­ren. Unse­re Teams sind auch immer unter­wegs, um neue Häfen zu ent­de­cken, aber es gibt jetzt noch nichts, wo wir sagen kön­nen: „Das ist es!“ und „Da wol­len wir hin!“

Nach der Pan­de­mie sind wir zwar sehr erfolg­reich unter­wegs, waren ja auch letz­tes Jahr schon pro­fi­ta­bel. Aber trotz der guten Nach­rich­ten, haben wir noch einen Bal­last zu tra­gen, den uns die Pan­de­mie bescher­te. Des­halb wol­len wir für die nächs­ten Fahr­plä­ne Rei­sen anbie­ten, von denen wir wis­sen, dass sie gut funk­tio­nie­ren, und wo wir in der Lage sind, ein her­vor­ra­gen­des Pro­dukt anbie­ten zu kön­nen.

CRUCERO: Das The­ma Rei­se­preis und Teue­rung wird ab dem nächs­ten Jahr noch zusätz­lich durch das EU-wei­te Emis­si­ons­han­dels­sys­tem ETS beein­flusst wer­den. Berei­ten Sie sich dar­auf schon vor?

WYBCKE MEIER: Natür­lich.

CRUCERO: Ab 2024 müs­sen Sie als Ree­de­rei zunächst 40 % der CO2-Emis­sio­nen aus­glei­chen, bis 2026 dann 100 %. Gehen Sie davon aus, dass sich die­se zusätz­li­chen Kos­ten auf den Rei­se­preis nie­der­schla­gen wer­den?

WYBCKE MEIER: Momen­tan ist es eigent­lich noch zu früh, um da eine Aus­sa­ge zu tref­fen. Als Ree­de­rei, die in Euro­pa unter­wegs ist und hier ihren Schwer­punkt hat, ist für uns selbst­ver­ständ­lich, dass die Kreuz­fahrt grü­ner wer­den muss, wie Mobi­li­tät ins­ge­samt grü­ner wer­den muss. Wir alle haben uns das auf die Fah­ne geschrie­ben und des­halb ist klar, es muss etwas pas­sie­ren.

Wir arbei­ten auf poli­ti­scher Ebe­ne in Brüs­sel mit Hoch­druck dar­an, dass der Emis­si­ons­han­del dann auch den­je­ni­gen zugu­te­kommt, die in die Pro­duk­ti­on von alter­na­ti­ven Kraft­stof­fen wie E‑Fuels, Bio­fuels und Ähn­li­chem inves­tie­ren.

Flug­ge­sell­schaf­ten, die Sus­tainable Air­lines Fuels (SAF), also nach­hal­ti­gen Flug­treib­stoff, ver­wen­den, sind vom ETS-Han­del aus­ge­nom­men. Ob eine ähn­li­che Rege­lung auch für die Schiff­fahrt in Fra­ge kommt, ist der­zeit noch unklar.

Hier sind also noch eini­ge regu­la­to­ri­sche Auf­ga­ben in Brüs­sel zu lösen. Aber wir sind über alle Ver­bän­de am Ball und ich bin opti­mis­tisch, dass wir hier – ähn­lich wie bei den Air­lines – zu einer guten Lösung kom­men.

Unab­hän­gig davon haben wir unse­re Pro­jek­tio­nen natür­lich schon gemacht und unse­re eige­ne Kli­ma­schutz-Road­map bis zum Jahr 2030 ent­wi­ckelt. Gemein­sam mit der TUI wur­den dazu CO2-Ein­spa­rungs­zie­le fest­ge­legt und unab­hän­gig durch die Sci­ence Based Tar­get Initia­ti­ve bestä­tigt. Hin­ter dem etwas sper­ri­gen Namen ver­birgt sich eine glo­ba­le Koope­ra­ti­on von Orga­ni­sa­tio­nen wie dem WWF und auch der UN, die bei ihr ein­ge­reich­te Zie­le zur CO2-Min­de­rung kon­trol­liert. Und natür­lich haben wir Annah­men getrof­fen, wie viel wir für den ETS-Han­del aus­ge­ben müs­sen. Aber da der Treib­stoff bei einer Kreuz­fahrt nicht so ein gro­ßer Pos­ten ist wie bei einer Flug­ge­sell­schaft, ver­fü­gen wir über Mög­lich­kei­ten, die­sen Kos­ten­fak­tor so gering wie mög­lich zu hal­ten.

CRUCERO: Wer­den die­se Din­ge auch mit dem Publi­kum dis­ku­tiert oder pas­siert das alles im Hin­ter­grund?

WYBCKE MEIER: Das läuft im Hin­ter­grund. Aber wir mer­ken, dass wir mehr Kun­den haben, die bei­spiels­wei­se in den nau­tisch tech­ni­schen Fra­ge­stun­den der Mein Schiff Flot­te oder von den Mein Schiff Umwelt­of­fi­zie­ren wis­sen wol­len, was wir für den Kli­ma­schutz tun. Das Inter­es­se ist grö­ßer als in der Ver­gan­gen­heit.

Details des Euro­pean Green Deal oder unse­rer Kli­ma-Road­map dis­ku­tie­ren wir heu­te noch nicht mit der Öffent­lich­keit. Aber wir wol­len trans­pa­rent infor­mie­ren, was wir tun, und ich glau­be, da waren wir in der Ver­gan­gen­heit viel­leicht etwas zu lei­se. Die Kreuz­fahrt ist der Inno­va­ti­ons­trei­ber für Tech­no­lo­gien, die heu­te auch bei der Han­dels­schiff­fahrt zum Ein­satz kom­men.

Was mich moti­viert, sind die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten, die es heu­te schon gibt. Wir wer­den nicht mor­gen schon auf E‑Fuels umstei­gen kön­nen, aber die Plä­ne sind schon da. Und wenn wir es gemein­sam anpa­cken – bei aller Büro­kra­tie – dann wer­den wir das auch schaf­fen. Es hilft natür­lich, wenn die Unter­stüt­zung von poli­ti­scher Sei­te dann auch prag­ma­tisch ist.

CRUCERO: In aktu­el­len Inter­views, die Sie Trade-Maga­zi­nen gege­ben haben, wur­de das The­ma Inter­na­tio­na­li­sie­rung ange­spro­chen. Spricht Mein Schiff bald Eng­lisch?

WYBCKE MEIER: Wir hat­ten immer wie­der Kun­den, die uns sag­ten, sie hät­ten kei­ne Angst, auf ein deut­sches Schiff zu gehen, weil alle an Bord auch Eng­lisch sprä­chen. Die Bord­spra­che aber ist Deutsch.

Was wir jedoch fest­stel­len konn­ten, ist, dass wir zum Bei­spiel in der Pan­de­mie sehr vie­le Gäs­te aus den Nie­der­lan­den hat­ten, die sich müh­sam durch unse­re deut­sche Pro­dukt-Kom­mu­ni­ka­ti­on quäl­ten. Da wer­den wir in Zukunft Gäs­ten, die nicht Deutsch als Mut­ter­spra­che haben, Infor­ma­tio­nen auf Eng­lisch bereit­stel­len.

In Öster­reich und in der Schweiz hat­ten wir immer eine sehr gro­ße Nach­fra­ge, die wir zum Teil bis 2019 gar nicht bedie­nen konn­ten, weil der deut­sche Markt so stark war. Hin­zu­kam, dass für uns in Wien oder in Zürich kei­ne Flug­ka­pa­zi­tä­ten zur Ver­fü­gung stan­den. Erst jetzt haben wir die Mög­lich­keit, das gesam­te Pro­dukt von inter­na­tio­na­len Häfen auch Kun­den außer­halb Deutsch­lands anbie­ten zu kön­nen. Und da sehen wir auch schon ers­te Erfol­ge.

CRUCERO: Es geht hier also eher um eine orga­ni­sa­to­ri­sche Wei­ter­ent­wick­lung zuguns­ten inter­na­tio­na­ler Gäs­te.

WYBCKE MEIER: Ja, und ich glau­be, wir sind mitt­ler­wei­le auch alle etwas inter­na­tio­na­ler unter­wegs. In vie­len Unter­neh­men ist Eng­lisch jetzt bereits die bevor­zug­te Spra­che. Und auch unse­re jün­ge­ren Gäs­te äußern häu­fi­ger den Wunsch, es wäre eigent­lich ganz schön, wenn es ein biss­chen inter­na­tio­na­ler an Bord zugin­ge. Des­we­gen gehen wir gera­de stark auf die infra­ge kom­men­den Quel­len­märk­te zu, ver­än­dern aber nicht unser Pro­dukt.

CRUCERO: Vor allem bei ame­ri­ka­ni­schen Ree­de­rei­en gibt es Son­der­kon­di­tio­nen für Feu­er­wehr­leu­te, Vete­ra­nen, Kran­ken­haus­per­so­nal und zum Teil auch für Ehren­amt­ler. Kön­nen Sie sich vor­stel­len, so etwas auch auf dem deut­schen Markt ein­zu­füh­ren? Ent­we­der als Bene­fit, das Sie als Unter­neh­men anbie­ten oder alter­na­tiv mit Unter­stüt­zung einer Stif­tung?

WYBCKE MEIER: Wir haben wäh­rend der Pan­de­mie mit der einen oder ande­ren Stif­tung zusam­men­ge­ar­bei­tet und Rei­sen für Men­schen zur Ver­fü­gung gestellt, die sich ein­fach mal erho­len muss­ten auf­grund der hohen Belas­tung, sei es in Kran­ken­häu­sern oder Ähn­li­chem. Sie haben mich auf einen Gedan­ken gebracht, ich neh­me es gern auf. Wir sind das bis­her nicht kon­zer­tiert ange­gan­gen, aber das mache ich jetzt mal.

Inter­view: Tobi­as Lan­ge-Rüb

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