Die Kreuzfahrt-Abbrüche der vergangenen Tage scheinen zahlreich. Neben der AIDA Nova und der Mein Schiff 6 haben auch die Amera von Phoenix Reisen und die MSC Grandiosa Reisen unterbrechen oder absagen müssen.
Heute folgten kurzfristige Absagen von Reisen der Norwegian Pearl und der Norwegian Getaway, wie Cruise Industry News berichtet.
Mehr als 200 Schiffe sind weltweit jedoch im Dienst und veranstalten weitgehend problemlos Kreuzfahrten mit Gästen.
Dass „fast alle der nach Corona wieder gestarteten Schiffe fahren und nicht pausieren“, bestätigt auch Helge Grammerstorf, Geschäftsführer der deutschen Vertretung der Cruise Lines International Association (CLIA).
Kreuzfahrten bieten einen sicheren Urlaub
Die prominenten Fälle der letzten Tage zeigen, dass die Corona-Protokolle an Bord funktionieren. Kreuzfahrtgäste ab 12 Jahren müssen derzeit vollständig geimpft sein und vor dem Boarding mindestens zwei Covid-Tests absolvieren.
„Durch das engmaschige Test-Regime können Covid-Fälle schnell identifiziert werden und Maßnahmen getroffen werden. Das ist anders als an Land, wo man diese Person vermutlich überhaupt nicht identifiziert hätte, weil viel weniger getestet wird“, sagt Helge Grammerstorf.
Zu den Covid-Protokollen gehört auch, dass Häfen infizierte Passagiere von Bord übernehmen und in Quarantäne-Einrichtungen unterbringen. Kreuzfahrtschiffe sollen nicht abgewiesen werden. „Das ist europaweit durch die Reedereien mit den Destinationen vereinbart“, erklärt der Verbands-Chef.
Die MSC Grandiosa, die in den vergangenen Tagen 150 Covid-Fälle meldete, konnte sowohl in Genua als auch in Civitavecchia, die erkrankten Passagiere von Bord gehen lassen und die Reise fortsetzen.
Einige der Passagiere mit Wohnsitz in Italien wurden aufgefordert umgehend die Heimreise anzutreten und sich zu isolieren, andere Passagiere mit Wohnsitz im Ausland wurden in medizinischen Einrichtungen untergebracht. Nach negativem Testergebnis wird die Heimreise auch für diese Personen möglich sein.
Länder reagieren unterschiedlich auf die neue Covid-Welle
In Brasilien verkündete der dortige CLIA-Verband die Einstellung der Kreuzfahrten in brasilianischen Häfen bis 21. Januar. Davon betroffen sind die Costa Diadema und die MSC Splendida, deren Reisen abgebrochen wurden.
Reisen von Costa Fascinosa, MSC Preziosa und MSC Seaside wurden zunächst weiter durchgeführt. Helge Grammerstorf erwartet eine solche Maßnahme für deutsche und europäische Häfen nicht. „Wir arbeiten gut mit den zuständigen Behörden zusammen und gehen davon aus, dass Kreuzfahrten weiter möglich bleiben.“