Nach dem tragischen U‑Boot-Unfall der „Titan“ stellt sich die Frage: Wie sicher sind Unterwasserfahrzeuge? Einige Expeditionskreuzfahrt-Anbieter haben U‑Boote für Erkundungsfahrten an Bord. Allerdings sind diese nur für maximale Tiefen von bis zu 300 Metern zugelassen.
Anders, als bei dem verunglückten U‑Boot-Prototyp „Titan“ des US-amerikanischen Unternehmens OceanGate stammt der auf Expeditionskreuzfahrten eingesetzte U‑Boot-Typ von U‑Boat Worx, einem U‑Boot-Bauer aus den Niederlanden.
Tauchboot-Exkursionen sind nicht überall erlaubt
An Bord von Scenic Eclipse I und II sowie an Bord der neuesten Seabourn-Cruises Expeditionsschiffe Venture und Pursuit sind verschiedene Typen der Cruise Sub-Serie von U‑Boat Worx im Einsatz. Ebenso an Bord der Viking Octantis und Viking Polaris, den beiden neuen Expeditions-Cruisern von Viking Cruises.
Scenic Cruises setzt die Tauchboote nur bis zu einer Tiefe von maximal 100 Meter ein, „um beste Aussichten zu bieten“. Derzeit sind die Scenic Schiffe rund um Japan unterwegs. Hier werden laut einer Sprecherin des Veranstalters derzeit keine Tauchfahrten angeboten.
Der Einsatz der U‑Boote ist nicht in allen Gewässern erlaubt. In der Antarktis, rund um Grönland und in der Karibik können die U‑Boote eingesetzt werden. Die Reedereien bieten die Ausflüge gegen hohe Zuzahlungen an. Zwischen 500 bis 900 Dollar kann eine ca. 45-minütige Tauchfahrt kosten.
U‑Boote mit zahlreichen Sicherheitssystemen ausgestattet
Die Unterwasser-Schiffe haben Platz für 6 Passagiere und einen Piloten. Der Blickradius innerhalb der Passagiersphären beträgt jeweils 280 Grad.
Jedes Tauchboot ist laut U‑Boat Worx mit einer Vielzahl von Sicherheitssystemen und ‑funktionen ausgestattet. Darüber hinaus sind alle eingesetzten U‑Boote DNV zertifiziert.
Die Zertifizierung durch die Klassifikationsgesellschaft DNV setzt voraus, dass jedes einzelne Tauchboot strenge Tests und Prüfungen von der Konstruktion bis zur Auslieferung besteht. Unter der Aufsicht unabhängiger Gutachter wird die Sicherheit unabhängig überprüft.
Zu den Sicherheitseinrichtungen an Bord zählt unter anderem eine Tauchtiefen-Automatik. Sollte der Pilot tiefer tauchen, als die maximale Betriebstiefe des U‑Boots es erlaubt, hebt diese Sicherheitsfunktion das U‑Boot automatisch an, bis es sich wieder innerhalb seiner zertifizierten Tiefe befindet. Ein sogenannter „Todmann-Schalter“ lässt das Tauchboot automatisch wieder auftauchen, falls der Pilot nicht mehr in der Lage ist, es zu steuern. Der Pilot muss den Schalter alle 10 Minuten bestätigen, andernfalls wird der Aufstieg eingeleitet. Ausgerüstet sind die Boote außerdem mit verschiedenen Signalgebern.
Laut U‑Boat Worx ist die Cruise Sub-Serie das meistverkaufte Tauchboot der Welt. Seit der Einführung der Serie im Jahr 2018 wurden mehr als 15 Modelle entwickelt, gebaut, verkauft und sind seitdem im aktiven Tauchbetrieb im Einsatz.