Start von Hochsee- und Flusskreuzfahrten in Deutschland weiter ohne Perspektive

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Es war wohl Wunsch­den­ken, das Wyb­cke Mei­er dazu ver­lei­te­te, den Start von Kreuz­fahr­ten ab Deutsch­land bereits für Mai anzu­kün­di­gen. Unab­hän­gig von der Ein­füh­rung des soge­nann­ten Bun­des­lock­downs gibt es für die Tou­ris­tik­bran­che der­zeit kei­ne Per­spek­ti­ve.

Auf der Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz vom 3. März hat­ten sich Bund und Län­der zuletzt auf einen 5‑Stufen Plan zu Öff­nungs­per­spek­ti­ven ver­stän­digt. Die­ser Plan sieht vor, dass erst bei einer unun­ter­bro­che­nen Inzi­denz von unter 50 in einem Zeit­raum von min­des­tens 28 Tagen umfang­rei­che Öff­nungs­maß­nah­men mög­lich sind.

Entscheidungen wurden nicht getroffen

Ent­schei­dun­gen zu den Berei­chen Rei­sen und Hotels sowie Gas­tro­no­mie und Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen sind in die­sem Plan aus­ge­nom­men. Die­se soll­ten in der Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz vom 22. März dis­ku­tiert wer­den. In die­ser Kon­fe­renz wur­de jedoch der Shut­down bis April ver­län­gert und die „Oster­ru­he“ aus­ge­ru­fen. Die­se Oster­ru­he wur­de wegen juris­ti­scher Beden­ken zurück­ge­nom­men, seit­dem gab es kei­ne wei­te­re Bund-Län­der-Kon­fe­renz. Statt­des­sen star­te­te die Bun­des­re­gie­rung die Plä­ne für eine Ände­rung des Infek­ti­ons­schutz­ge­set­zes mit dem Ziel, einen wir­kungs­vol­le­ren Ein­griff des Bun­des zu ermög­li­chen („Not­brem­se“).

Die Anfang März ange­kün­dig­ten Ent­schei­dun­gen zu Rei­sen und Tou­ris­mus sind bis heu­te nicht getrof­fen wor­den. Es gilt die Vor­ga­be, tou­ris­ti­sche Rei­sen im Inland und ins Aus­land nicht anzu­tre­ten, dar­über hin­aus ist in allen Län­dern ein Beher­ber­gungs­ver­bot für tou­ris­ti­sche Über­nach­tun­gen in Kraft (mit weni­gen Aus­nah­men in Model­re­gio­nen).

Stufenplan nicht vom Tisch

Mit dem heu­te beschlos­se­nen Bun­des­lock­down ist der Stu­fen­plan vom 3. März aber nicht vom Tisch. Geht man davon aus, dass der Bun­des­lock­down eine Wir­kung auf die Inzi­den­zen haben kann, dann wer­den sich die­se Ände­run­gen nach den bis­he­ri­gen Ankün­di­gun­gen des RKI erst nach etwa 14 Tagen in den Zah­len bemerk­bar machen. Ein Sin­ken des Inzi­denz­werts ist somit frü­hes­tens Mit­te Mai zu erwar­ten.

Da bis auf Schles­wig-Hol­stein alle ande­ren Bun­des­län­der über einer Inzi­denz von 100 lie­gen, wird ein Wert von unter 50 erst in eini­gen Wochen erreicht. Dar­an wür­de sich – falls es zuvor kei­ne neu­en Ver­ein­ba­run­gen gibt – noch­mal ein Zeit­raum von 28 Tagen anschlie­ßen, bevor eine Öff­nung von Hotels und Rei­se­frei­ga­ben über­haupt ange­dacht wer­den.

Pessimistische Aussicht

Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­de die­se Frei­ga­be erst Ende Juli erteilt – bei einer zuvor deut­lich gerin­ge­ren regis­trier­ten Fall­zahl als in die­sem Jahr. Pes­si­mis­ti­sche Bran­chen­in­si­der rech­nen erst Ende August mit einem Start des Kreuz­fahrt­tou­ris­mus in Deutsch­land.

Ein Som­mer­ur­laub im Zeit­raum Mai bis August wird der­zeit nur sicher ermög­licht, wenn man sich über das Nicht-Rei­se­ge­bot hin­weg­setzt und die Ange­bo­te der Hoch­see-Ree­de­rei­en im Mit­tel­meer nutzt.

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