Ob in der Sonne oder im Schatten – Sonnenpflege ist Pflicht. Denn Cremes und Gels mit LSF schützen nicht nur vor einer frühzeitigen Alterung der Haut, sondern haben auch positive Effekte auf die Hautgesundheit: Kurzfristig lässt sich ein schmerzhafter Sonnenbrand vermeiden, langfristig einer der Faktoren für Erkrankungen wie Hautkrebs ausschließen.
Deshalb heißt es, wenn jetzt die Freiluft-Saison beginnt: Cremen, cremen, cremen. Dermatologe Dr. Christoph Liebich vom renommierten „Dermazent“ in München erklärt, worauf man noch achten sollte. Seine Empfehlung: „Mehr ist mehr!“
Hauttyp kennen
Doch was ist mehr? Was ist zu wenig? Die Berechnung des individuellen LSF fängt mit der Bestimmung des Hauttyps an. In der medizinischen Praxis spricht man von sechs Hauttypen, die auf unterschiedliche Weise auf Sonnenlicht reagieren. Diese reichen von hellhäutig (Typ I bis IV) über braun (Typ V) bis hin zu schwarz (Typ VI).
Während die sogenannte Eigenschutzzeit bei Personen des Typs I unter 10 Minuten beträgt, liegt sie bei Typ VI bei bis zu 90 Minuten.
Wer wissen will, wie lange der Sonnenschutz wirksam ist, multipliziert den LSF mit der Eigenschutzzeit. Beispiel: 10 (Eigenschutzzeit bei Typ I) x LSF 10 = 100 Minuten Sonnenzeit. Gerade mal die Zeit für einen ausgedehnten Terrassen-Lunch in der Sonne.
Hohen Lichtschutzfaktor wählen
„Man sollte immer eine möglichst hohen LSF wählen“, rät deshalb Liebich und sagt auch gleich, warum: „Ist die Sonnenschutzzeit ausgelaufen, kann man nicht einfach mit einem höheren LSF aufsetzen.“
Bedeutet: Wer, wie im Beispiel oben, als hellhäutiger Typ einen LSF 10 benutzt, für den ist nach 100 Minuten an diesem Tag wirklich Schluss. Ein Nachlegen mit höherem LSF wirkt nicht, im Gegenteil: Man riskiert schlimme Verbrennungen, weil die Haut der Sonne völlig ausgeliefert ist.
Mehr ist Mehr
Nimmt man hingegen gleich zu Anfang des Sonnenbadens einen hohen LSF, ist Nachcremen effektiv: „Mehr ist mehr“, sagt Liebich. Er rät, nach dem Schwimmen, Duschen, Händewaschen immer „nachzuschmieren“ – und zwar auch auf exponierten Flächen wie Nase, Schultern, Nacken und, das wird leider oft vergessen: dem Scheitel. Eine Pflege nach dem Sonnenbad mit Après-Sun-Produkten beruhigt, kühlt und hilft, die Bräune zu erhalten.
Noch ein Tipp für Sonnenempfindliche: Wer unter Sonnenallergie leidet, muss auch in der Outdoor-Saison nicht auf Frischluft verzichten. Eine sechswöchige UV-Kur beim Dermatologen hilft, sich gegen den negativen Einfluss der Sonne abzuhärten.
Viele moderne Sun-Produkte der aktuellen Generation sind auf Allergien und Empfindlichkeiten abgestimmt – sie sorgen zusätzlich für Schutz und Pflege.
Wen es dennoch erwischt hat, dem empfiehlt Liebich: „Nehmen Sie Aspirin ein! Das wirkt Entzündungen entgegen.“ Die Haut wird mit einer leichten Cortison-Salbe gekühlt, schmerzmildernd wirken auch Umschläge aus kühlem Joghurt oder Quark.