Sommerchaos-Analyse: 68 Millionen Flugreisende europaweit verspätet – davon 12 Prozent in Deutschland

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Mit Bay­ern und Baden-Würt­tem­berg sind nun auch in den letz­ten Bun­des­län­dern die Feri­en zu Ende. Air­Help, die Orga­ni­sa­ti­on für Flug­gast­rech­te, hat dies zum Anlass genom­men, eine Bilanz zu zie­hen.

Im Juni, Juli und August hat­ten euro­pa­weit rund 68 Mil­lio­nen Rei­sen­de mit Flug­pro­ble­men zu kämp­fen, davon 8,3 Mil­lio­nen allein mit Abflug aus Deutsch­land.

Flü­ge von ins­ge­samt 3,7 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­ren euro­pa­weit wur­den in den letz­ten drei Mona­ten stor­niert.

Jeder dritte Flugpassagier von Flugverspätungen oder Ausfällen betroffen

Per­so­nal­man­gel und Streiks haben in den dies­jäh­ri­gen Som­mer­mo­na­ten für viel Cha­os an den euro­päi­schen Flug­hä­fen gesorgt. Beson­ders Pas­sa­gie­re in Tsche­chi­en brauch­ten star­ke Ner­ven: Rund 52 Pro­zent aller Flug­gäs­te sind aus dem Nach­bar­land ver­spä­tet gestar­tet.

Mit ähn­lich vie­len Pro­ble­men hat­ten Urlauber:innen in Bel­gi­en und Ungarn zu kämp­fen, dort ver­lie­ßen je 51 Pro­zent der Pas­sa­gie­re den Flug­ha­fen ver­spä­tet.

Deutsch­land liegt mit einer Ver­spä­tungs­quo­te von 45 Pro­zent noch knapp hin­ter Grie­chen­land (46 Pro­zent) auf dem fünf­ten Platz des Ran­kings. Zu ver­gleichs­wei­se wenig Flug­pro­ble­men kam es antei­lig in Mal­ta (19 Pro­zent), Lett­land (23 Pro­zent) und Finn­land (23 Pro­zent).

Mit rund 8,3 Mil­lio­nen ver­spä­te­ten Flug­gäs­ten sind rund 12 Pro­zent der euro­pa­weit 68 Mil­lio­nen ver­spä­te­ten Flug­gäs­te in Deutsch­land abge­flo­gen – nur in Groß­bri­tan­ni­en (15 Pro­zent, zehn Mil­lio­nen Pas­sa­gie­re) und der Tür­kei (13 Pro­zent, 8,6 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­re) waren in abso­lu­ten Zah­len noch mehr Men­schen von Ver­spä­tun­gen und Aus­fäl­len betrof­fen. 

An großen, internationalen Flughäfen gab es besonders viele Flugprobleme

Vor allem die gro­ßen euro­päi­schen Flug­hä­fen schie­nen dem Ansturm an Urlau­be­rin­nen und Urlau­ber nicht gewach­sen zu sein. Am Lon­don Luton Air­port wur­den die­sen Som­mer rund 1,2 Mil­lio­nen Pas­sa­gie­re abge­fer­tigt, von denen rund 677.000 Pas­sa­gie­re (56 Pro­zent) mit Pro­ble­men zu kämp­fen hat­ten.

Auch an Deutsch­lands größ­tem Flug­ha­fen sah es nicht bes­ser aus. Von den fünf Mil­lio­nen Flug­gäs­ten star­te­ten eben­falls 2,8 Mil­lio­nen (56 Pro­zent) zu spät. Auf dem drit­ten Platz des Ran­kings lan­de­te der Brüs­se­ler Flug­ha­fen mit 1,3 Mil­lio­nen ver­spä­te­ten Flug­gäs­ten (55 Pro­zent).



Rund 3,6 Millionen Passagiere sind entschädigungsberechtigt

Die Flug­pro­ble­me haben im Ver­gleich zu vor der Pan­de­mie in ganz Euro­pa deut­lich zuge­nom­men: Wäh­rend im Jahr 2019 noch antei­lig jeder drit­te Rei­sen­de (30 Pro­zent) Schwie­rig­kei­ten mit sei­nem oder ihrem Flug hat­te, waren es in die­sem Jahr 36 Pro­zent.

Bei einer Ver­spä­tung von mehr als drei Stun­den oder Flug­aus­fäl­len haben Flug­pas­sa­gie­re das Recht auf eine Ent­schä­di­gungs­zah­lung, wenn die Flug­ge­sell­schaf­ten die Pro­ble­me selbst ver­ur­sacht haben.

Von den 5,8 Mil­lio­nen Flug­gäs­ten, die von der­art schwer­wie­gen­den Kom­pli­ka­tio­nen betrof­fen waren, kön­nen rund 3,6 Mil­lio­nen (61 Pro­zent) einen Anspruch gel­tend machen. Im Jahr 2019 lag der Wert noch bei 52 Pro­zent.

Rund 1,1 Mil­lio­nen der Pas­sa­gie­re in die­sem Som­mer, die ein Recht auf Ent­schä­di­gung haben, hat­ten die Schwie­rig­kei­ten in Deutsch­land. Das bedeu­tet, dass im euro­pa­wei­ten Ver­gleich vor allem die Flug­ge­sell­schaf­ten an deut­schen Flug­hä­fen die Ver­ant­wor­tung für die zahl­rei­chen Aus­fäl­le und Ver­spä­tun­gen tra­gen müs­sen.

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