Die Schweizer Reederei Scylla AG will sich künftig noch stärker auf ihr Kerngeschäft, die Flusskreuzfahrt, konzentrieren. Deshalb trennt sich das Unternehmen von der Seaventure, dem einzigen Expeditionsschiff der Flotte. Der Verkauf an einen internationalen Käufer soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Die Seaventure war seit ihrer Indienststellung 2019 vor allem in der Arktis und Antarktis im Einsatz. Wer der neue Eigentümer sein wird, wurde zunächst nicht bekannt.
Scylla-Geschäftsführer Arno Reitsma zum Rückzug aus dem Hochseemarkt: „Der Verkauf kam überraschend und ging schneller als erwartet. Wir haben große Wachstumspläne für Flusskreuzfahrten und sind sehr stolz darauf, bis Ende 2028 insgesamt 12 Neubauten in Dienst stellen zu können. Mit der Porto Mirante ist der erste Neubau für dieses Jahr bereits in Dienst gestellt, als nächstes wird die VIVA ENJOY als weiterer Neubau zur Flotte stoßen“.
Die Seaventure war seit 1993 als „Bremen“ für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten im Einsatz. 2020 wurde das Schiff an die Scylla AG verkauft und in Seaventure umbenannt. Seitdem unternimmt das Schiff für verschiedene Veranstalter Expeditionsreisen in die Polarregionen.
Die Flotte der Scylla AG umfasst derzeit 39 Schiffe. Sie bieten Platz für 88 bis 220 Passagiere, die in geräumigen und modernen Außenkabinen reisen. Das Fahrtgebiet hat sich vom Rhein auf nahezu alle wichtigen Wasserstraßen Europas ausgedehnt. Zu den befahrenen Flüssen gehören die Seine, der Rhein und seine Nebenflüsse, Holland und Belgien, Nordostdeutschland, Rhône und Saône sowie Donau und Main.
Die Schiffe werden im Zeitcharter von verschiedenen Reiseveranstaltern wie Phoenix, Nicko Cruises, TAUCK und Riviera Travel eingesetzt. Im Jahr 2018 hat das Familienunternehmen mit VIVA Cruises einen eigenen Flussreiseveranstalter gegründet.