Reiseschutz im Urlaubsjahr 2022: Sechs Tipps für eine individuelle Absicherung

Erschwerten im vergangenen Jahr noch Einreisebeschränkungen, die Flugausfälle und Quarantäneregeln den Urlaub, wird 2022 von der Ukrainekrise und Sorgen vor steigenden Preisen überschattet. Dennoch zeigen die aktuellen Buchungszahlen eine wiedererwachte Reiselust der Deutschen.

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Unab­hän­gig von Ziel und Buchungs­prä­fe­ren­zen raten Exper­ten zu einer Rei­se­ver­si­che­rung, um unter­wegs gut abge­si­chert zu sein. Wor­auf es bei einer Rei­se­ver­si­che­rung ankommt, weiß Jonas Boltz, Geschäfts­füh­rer des Ins­ur­Tech nexi­ble.

1. individueller Schutz vor „Rundum-sorglos“

Ein Paar, wel­ches die sil­ber­ne Hoch­zeit mit einer Kreuz­fahrt fei­ern möch­te, hat ande­re Bedürf­nis­se als ein Stu­dent, der auf einem Trip in der semes­ter­frei­en Zeit mit Freun­den durch Süd­ost­asi­en reist.

Dem­entspre­chend ist ein Ange­bot einer maß­ge­schnei­der­ten Lösung, die auf indi­vi­du­el­le Eigen­hei­ten ein­geht, klar von Vor­teil.

„Rund­um-sorg­los-Pake­te sind oft teu­er, weil sie über­flüs­si­ge Ver­si­che­run­gen ent­hal­ten kön­nen. Wer bei­spiels­wei­se nur den Rei­se­rück­tritt ver­si­chern möch­te, der soll­te für die­se Risi­ko­ab­si­che­rung nicht zu tief in die Tasche grei­fen müs­sen“, erklärt Boltz.

2. Die Reisekrankenversicherung ist essenziell

Im Urlaub plötz­lich einen medi­zi­ni­schen Not­fall zu erlei­den, ist für die meis­ten Men­schen ein Schre­ckens­sze­na­rio. Jonas Boltz emp­fiehlt, sich bei der Rei­se­pla­nung über die loka­len Gege­ben­hei­ten des Gesund­heits­sys­tems im Rei­se­land zu infor­mie­ren. Wie sieht die dor­ti­ge medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung aus und wie ist es um die ört­li­che Infra­struk­tur bestellt? Wie teu­er sind die Kran­ken­be­hand­lun­gen im Rei­se­land? Über die­se Fra­gen kann beant­wor­tet wer­den, ob ein Rei­se­kran­ken­schutz sinn­voll ist.

In Län­dern wie den USA kön­nen Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te schnell kost­spie­lig wer­den. Daher soll­te eine gute Ver­si­che­rung auch immer über eine unli­mi­tier­te Deckung ver­fü­gen.

Auch die per­sön­li­chen Umstän­de, wie eine Schwan­ger­schaft oder etwa­ige Vor­er­kran­kun­gen, soll­ten in die Ent­schei­dung mit ein­flie­ßen. Denn gera­de, wenn die Rei­se für meh­re­re Wochen geplant ist, steigt das Risi­ko einer Erkran­kung und eines damit ver­bun­de­nen Kran­ken­rück­trans­ports. Die­ser wird von der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen in der Regel nicht getra­gen.

„Hier gilt es, das Klein­ge­druck­te zu beach­ten. Anbie­ter unter­schei­den in der Regel zwi­schen medi­zi­nisch not­wen­di­gen und medi­zi­nisch sinn­vol­len Rück­trans­por­ten. In Län­dern mit guter medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung ist ein Rück­trans­port nor­ma­ler­wei­se nicht not­wen­dig. Wer im Krank­heits­fall lie­ber zu Hau­se gesund wer­den möch­te, soll­te auf die­se Klau­sel ach­ten“, weiß Boltz.

Jonas Boltz ist Geschäftsführer des Düsseldorfer InsurTech Unternehmens nexible.de, einer 100-prozentigen Tochter der Ergo Digital Ventures AG. Foto: © Lotte Ostermann
Jonas Boltz ist Geschäfts­füh­rer des Düs­sel­dor­fer Ins­ur­Tech Unter­neh­mens nexible.de, einer 100-pro­zen­ti­gen Toch­ter der Ergo Digi­tal Ven­tures AG. Foto: © Lot­te Oster­mann

Wir raten unse­ren Kun­den zu einer Absi­che­rung des Rei­se­rück­tritts bzw. ‑abbruchs, ins­be­son­de­re, wenn der Urlaub sehr lan­ge im Vor­feld gebucht wur­de.

Jonas Boltz

3. Frühbucher sollten auf Stornoschutz achten

Auf­grund der aktu­el­len Preis­dy­na­mik und der Sor­ge vor stei­gen­den Flug­prei­sen kann es sinn­voll sein, den Urlaub früh­zei­tig zu buchen. Zusätz­lich erhöht ein Weg­fal­len der Coro­na-Ein­rei­se­be­stim­mun­gen vie­ler Län­der die Plan­bar­keit einer Rei­se.

Wer mit schul­pflich­ti­gen Kin­dern unter­wegs ist, ist an die Zei­ten der teu­ren Hoch­sai­son gebun­den. Ein Urlaub soll­te daher von lan­ger Hand geplant wer­den, um Früh­bu­cher-Preis­vor­tei­le zu nut­zen.

Zu Hau­se kön­nen jedoch uner­war­te­te Ereig­nis­se wie ein Was­ser­rohr­bruch oder eine Erkran­kung der Eltern schnell dazu füh­ren, dass eine früh­zei­tig geplan­te Rei­se nicht ange­tre­ten wer­den kann. „Wir raten unse­ren Kun­den daher zu einer Absi­che­rung des Rei­se­rück­tritts bzw. ‑abbruchs, ins­be­son­de­re, wenn der Urlaub früh geplant wur­de oder Kin­der mit­rei­sen“, erläu­tert Boltz.

4. Mit Jahresversicherung Kosten sparen

Gera­de für Rei­sen­de, die meh­re­re Trips im Jahr pla­nen, lohnt sich eine Jah­res­ver­si­che­rung. Eine Jah­respo­li­ce ist im Ver­gleich zur Ein­zel­ver­si­che­rung güns­ti­ger, weil die rela­ti­ven Kos­ten der Ver­si­che­rung pro Trip sin­ken. Auch wer öfter Last-Minu­te-Ange­bo­te bucht, kann sich mit einer Jah­res­ver­si­che­rung fle­xi­bel auf Rei­sen schüt­zen.

5. Covid-Schutz weiter beachten

Die meis­ten Rei­se­rück­tritts- oder Rei­se­ab­bruch­ver­si­che­run­gen bie­ten bei Pan­de­mien grund­sätz­lich kei­nen Schutz. Das bedeu­tet, dass im Fal­le einer Covid-19 Erkran­kung oder einer Qua­ran­tä­ne kei­ne Erstat­tung erfolgt. Um sich hier auch 2022 abzu­si­chern, soll­te man bei der Aus­wahl der pas­sen­den Ver­si­che­rung zusätz­lich auf den rich­ti­gen Covid-Schutz ach­ten.

6. Auf einen Ernstfall vorbereitet sein

Soll­te wäh­rend der Rei­se ein Scha­den­fall ein­tre­ten, gilt es, eine sofor­ti­ge Mel­dung an die Ver­si­che­rung zu machen. Doku­men­te wie zum Bei­spiel die Ver­lust­an­zei­ge vom Gepäck­stück oder Bele­ge wie eine Arzt­rech­nung soll­te man auf­be­wah­ren.

Man soll­te eine Aus­lands­kran­ken­ver­si­che­rung bevor­zu­gen, die eine rund um die Uhr besetz­te Not­fall­zen­tra­le anbie­tet. „Im Ernst­fall gilt es schnell han­deln zu kön­nen. Daher raten wir dazu, schon vor der Abrei­se alle Ver­si­che­rungs­num­mern und Not­fall­kon­tak­te auf­zu­schrei­ben, um die­se bei Bedarf abru­fen zu kön­nen“, sagt Ver­si­che­rungs­exper­te Boltz.

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