Phoenix Reisen plant, Anfang Mai mit der MS Artania durch das Rote Meer zu fahren und dabei auch die Gefahrenzonen entlang der jemenitischen Küste zu durchqueren. Teilnehmer der aktuellen Weltreise und Gäste, die den Teilabschnitt der Weltreise ab Dubai gebucht haben, wurden in den vergangenen Tagen darüber informiert.
Gemeinsam mit der Reederei habe sich Phoenix Reisen als Veranstalter entschieden, den inzwischen durch „eine starke Militärallianz aus Streitkräften verschiedener Nationen“ gewährleisteten Begleitschutz in Anspruch zu nehmen. Die geplante Etappe von Dubai nach Savona solle der ursprünglichen Route durch das Rote Meer und den Suezkanal folgen.
Michael Schulze, Direktor Schiffsreisen bei Phoenix Reisen, in einer Mitteilung an die Gäste: „Wir sind überzeugt, Ihnen mit diesem Marineschutz die beste Möglichkeit zu bieten, Ihre gebuchte Kreuzfahrt sicher durchführen zu können“.
Für Gäste, die die Durchquerung des Roten Meeres nicht mitmachen wollen, bietet Phoenix Reisen ein Ersatzprogramm mit einem mehrtägigen Aufenthalt in Ägypten an, entweder im Hotel oder auf einem Nilschiff. In Hurghada werden diese Gäste dann von der MS Artania nach der Durchquerung der Gefahrenzone wieder an Bord genommen. Betroffene Gäste haben noch bis Ende der Woche Zeit, sich für eine Option zu entscheiden.
MS Hamburg hat Passage ohne Gäste absolviert
Die MS Hamburg von Plantours ist vor einer Woche in Jeddah eingetroffen, nachdem sie am 11. März ohne Gäste – und ohne den Teil der Crew, der die Rote-Meer-Passage nicht begleiten wollte – in Dubai gestartet war. Seit dem 24. März läuft der Betrieb an Bord wieder normal.
Situation im Roten Meer weiterhin angespannt
Erst in der vergangenen Woche hatte die Fregatte „Hessen“ der Bundeswehr, die an der Schutzallianz im Roten Meer beteiligt ist, einen Drohnenangriff auf ein Handelsschiff abgewehrt. Trotz des militärischen Engagements bleibt die Lage kritisch. Die Huthi-Rebellen, die die Angriffe vom Jemen aus starten, zeigen sich offenbar unbeeindruckt von der Präsenz der alliierten Streitkräfte.
Viele Kreuzfahrt- und Handelsschiffe meiden wegen der Huthi-Angriffe bereits das Rote Meer und weichen auf die Route um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas aus. Hinzu kommt, dass die Schiffsversicherer die Prämien für die Passage durch Hochrisikogebiete erhöht haben.
Für die Reedereien ist neben dem Risiko der finanzielle Aspekt entscheidend. Der Versicherungsprämie plus Suezkanalgebühr stehen ein erhöhter Treibstoffverbrauch und eine längere Fahrzeit bei Umleitung gegenüber. Für Kreuzfahrtgesellschaften kommt die mangelnde Nachfrage der Gäste nach Reisen durch ein Krisengebiet hinzu.
Viele Kreuzfahrtschiffe derzeit auf Kaproute Richtung Europa
Die Costa Toscana hat in diesen Stunden das Kap der Guten Hoffnung hinter sich gelassen und fährt nun entlang der Westküste Afrikas in Richtung Italien. Bereits im Januar hatte Costa Cruises angekündigt, den Umweg zu nehmen und dafür Reisen abgesagt.
Auch Silversea Cruises, die sich als erste Reederei in diesem Jahr wegen der Krise im Roten Meer für eine Strategie entscheiden musste, routet weitere Schiffe der Flotte um, was für die Silver Moon weitere Reiseabsagen bedeutet.