Im April sagte NCL bereits die ersten Kreuzfahrten für die Norwegian Prima ab. Statt Mitte August soll es nun mit der Jungfernfahrt am 3. September losgehen. Offiziell übergeben wird die Norwegian Prima am 29. Juli von der Fincantieri Werft in Marghera bei Venedig an die Reederei.
Wie schon bei der Prima sind auch bei der Norwegian Viva globale Lieferketten-Engpässe der Grund für eine Bauverzögerung. Wie NCL auf Nachfrage von CRUCERO mitteilte, sind die ersten zwei Reisen der Norwegian Viva abgesagt worden. Ursprünglich sollte das 294 Meter lange Schiff nach einer Reihe von Premierenfahrten ab dem 15. Juni acht‑, neun- und zehntägige Kreuzfahrten ab Lissabon (Portugal), Triest und Civitavecchia (Italien) und Piräus (Griechenland) unternehmen.
Globale Lieferschwierigkeiten Problem im Schiffbau
In der Wintersaison 2023/24 soll die Norwegian Viva ihre Premiere in San Juan (Puerto Rico) geben und von dort siebentägige Karibikreisen mit erstem Stopp in Tortola (Britische Jungferninseln) unternehmen. Danach geht es weiter nach Philipsburg (St. Maarten), Bridgetown (Barbados), Castries (St. Lucia), St. John´s (Antigua) und St. Thomas (US-Jungferninseln), ehe es zurück nach San Juan geht.
Die globalen Lieferschwierigkeiten sind aktuell eine große Herausforderung im Schiffbau. So wurde deswegen auch die Disney Wish, das jüngste Kreuzfahrtschiff der Papenburger Meyer Werft, später fertig. Mittlerweile ist das erste Schiff einer neuen Baureihe für Disney Cruise Line im Einsatz. Die Jungfernfahrt startete jedoch mit einer sechswöchigen Verzögerung.
Auch Disney Wish kam sechs Wochen später auf den Markt
In einem Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) bestätigte ein Werftsprecher, dass die Omikron-Variante des Coronavirus und damit zusammenhängende langsamere Lieferketten der Grund für die Verzögerungen beim Bau des Schiffes seien.
Schon im Dezember 2021 sagte Malte Poelmann, Mitglied der Geschäftsleitung der Meyer Werft, in einem Bericht der NOZ, dass der Schiffbau wegen der Pandemie und einer damit verbundenen einer unzuverlässigen Materialverfügbarkeit und hohen Materialpreisen eine große Herausforderung sei. „Es kommt immer wieder vor, dass notwendige Ausstattungsgegenstände, die der Kreuzfahrtpassagier später sieht, teilweise zwei Monate zu spät geliefert werden, aber auch Rohre nicht termingerecht bei uns ankommen. Dann müssen sie mit großem und teurem Aufwand nachträglich verbaut werden“, so Poelmann seinerzeit.
Vor Norwegian Prima und Norwegian Viva wurde ein Großteil der NCL-Flotte, darunter die Schiffe der Breakaway- und Breakaway-Plus-Baureihe auf der Meyer Werft gebaut. Die Prima-Klasse ist die erste neue Serie von Kreuzfahrtschiffen bei Norwegian Cruise Line seit rund zehn Jahren. Die beiden Cruiser werden Platz für jeweils rund 3219 Passagiere bieten. Bis 2027 entstehen in Italien insgesamt sechs Schiffe der Baureihe.