HX, wie Hurtigruten Expeditions ab Dezember offiziell heißen wird, hat mit der MS Maud in dieser Woche erstmals Landstrom in Islands Hauptstadt Reykjavik bezogen. Die Maud war einer Mitteilung zufolge das erste Schiff, das am Faxagardur Terminal emissionsfrei mit Energie versorgt wurde.
Die neu errichtete Landstromversorgung ermöglicht es die Emissionen des Expeditionsschiffs MS Maud während des Hafenaufenthaltes auf null zu reduzieren. Während der Zeit im Faxagardur-Terminal, bezieht das Schiff erneuerbaren Strom aus Island, wo nach Angaben des Ministeriums für Umwelt, Energie und Klima 85 Prozent der Primärenergie aus einheimischen erneuerbaren Quellen stammen. Somit können Kraftstoffverbrauch und Luftverschmutzung deutlich gesenkt werden, heißt es von HX.
Landstromanschlüsse auf 14 Schiffen der Hurtigruten Group seit 2021
Bereits seit 2021 sind alle 14 Schiffe der Hurtigruten Group mit Landstromanschlüssen ausgestattet, um den Treibstoffverbrauch während der Liegezeit durch Strom aus erneuerbaren Energien zu ermöglichen. „Wir sind stolz darauf, in diesem wichtigen Bereich Vorreiter zu sein. Die Nutzung von Landstrom leistet einen wichtigen Beitrag unsere Expeditions-Seereisen nachhaltiger zu machen und unser Ziel zu erreichen, unsere Seereisen bis 2050 klimaneutral durchzuführen“, sagt Daniel Skjeldam, Hurtigruten Group CEO.
Die Hurtigruten Group nutzt nach eigenen Angaben bereits Landstrom in ihrer norwegischen Heimat – mit der Landstromversorgung in Island kommt der erste internationale Anschluss hinzu. (Associated Icelandic Ports ist für die Entwicklung, die Verbesserung und den Betrieb des Verkehrsnetzes in Island zuständig. „Es steht außer Frage, dass die Verschmutzung durch Häfen sowohl die globale Klimakrise als auch das Wohlergehen der lokalen Gemeinden beeinträchtigt“, erklärt Skjeldam. HX arbeitet aktiv mit Häfen in aller Welt zusammen, um auch in anderen Destinationen Anschlussmöglichkeiten zu schaffen, heißt es von der Reederei.
Weniger als zwei Prozent der Kreuzfahrthäfen verfügen über Landstrom
„Gemeinsam mit unseren Partnern von Associated Icelandic Ports freuen wir uns sehr über die Einrichtung eines Landstromanschlusses in Island und setzen uns dafür ein, dass weitere technische Innovationen wie diese in der Branche umgesetzt werden“, kommentiert Daniel Skjeldam. Bisher verfügen laut Angaben der Cruise Lines International Association (CLIA) nur weniger als zwei Prozent der Häfen über die entsprechenden Anlagen. „Die Zusammenarbeit zwischen lokalen Behörden, Häfen, Reedereien und der Technologiebranche ist unerlässlich, um die Verfügbarkeit und Attraktivität von Landstrom zu verbessern“, betont Skjeldam.
„Die Verbesserung der Luftqualität ist eine der wichtigsten Herausforderungen, denen sich Städte auf der ganzen Welt derzeit stellen. Ganz gleich, ob die Luftverschmutzung durch den Verkehr oder Schifffahrt verursacht wird, braucht es neue und innovative Lösungen, um die starken Auswirkungen auf unsere Umwelt zu reduzieren“, sagt Dagur B. Eggertsson, Bürgermeister von Reykjavík. „Die Einrichtung von Landstromanschlüssen in Reykjavik ist ein wichtiger Meilenstein. Ich möchte dem Team von Associated Icelandic Ports und Veitur Utilities zu dieser Leistung gratulieren. Die Stadt ist rund um den Alten Hafen gewachsen, sodass es für uns im Kampf gegen die globale Erwärmung äußerst wichtig ist, Landstrom anzubieten“, so der Bürgermeister.
Im Jahr 2024 bietet HX sechs Reiserouten um Island an. Auf allen Expeditionen mit MS Maud wird das Schiff im Hafen von Reykjavik mit Landstrom versorgt. Das Unternehmen erwartet, dass das benachbarte Midbakki-Terminal (ebenfalls in Reykjavik) in der nächsten Saison Landstrom liefern wird, sodass HX sein neuestes Schiff, die batteriebetriebene MS Fridtjof Nansen, ebenfalls mit Landstrom betrieben werden können.