Schon vom Meer aus ist die von einer massiven Festungsmauer umgebene mittelalterliche Altstadt von Monemvasia eindrucksvoll. Der Ort liegt unterhalb eines rund 200 Meter hohen und 1,8 km langen Felsens, auf dem zur Verteidigung der Stadt eine Zitadelle errichtet wurde. Ein Blick auf die hohen Mauern macht klar, warum die Stadt über Jahrhunderte nicht erobert wurde – und als Stützpunkt im Byzantinischen Reich so bedeutend war.
Oben auf dem Berg stehen bis heute die Mauern der byzantinischen Kirche „Agia Sophia“ sowie einige Mauerreste der Zitadelle, die einst über eigene Brunnen und ein eigenes Getreidefeld verfügte und mit einer Besatzung von nur 30 Soldaten gegen alle Angriffe verteidigt werden konnte. Heute liegt der Hafen nicht unmittelbar in Monemvasia, sondern in der wenige hundert Meter entfernten Kleinstadt Gefira. Von dort geht es mit dem Bus oder zu Fuß über die Straße rund um den Felsen.
Der Mond über Monemvasia
Hinter dem mächtigen Stadttor taucht man in die Vergangenheit ein. Kleine gepflasterte Gassen. Von den Jahrhunderten ausgetretene Steintreppen. Und in den Abendstunden nur von wenigen Laternen und Fackeln beleuchtete Gassen. Wer sich auf den rutschigen Weg auf den Felsberg macht, wird mit einem spektakulären Ausblick auf die Stadt und ihre Umgebung belohnt. Liebhaber von Sonnenuntergängen kommen dabei voll auf ihre Kosten. Auch am Abend hat Monemvasia viel zu bieten. Die beleuchteten Mauern kann man auch nachts begehen – oder man kehrt in einem der kleinen Restaurants in der Altstadt ein. Im Schein des Mondes geht es irgendwann in der Nacht zurück nach Gefira, denn dort starten die Tenderboote, die die Gäste zurück an Bord der „Elysium“ bringen.
Eine andere Art von Kreuzfahrt
Bei einer Reise mit „MS Elysium“, dem Flaggschiff der neu gegründeten Reederei Elixir Cruises, haben die Gäste am Vormittag viel Zeit für ausgiebige Schwimmstopps. Kapitän Alexandros Gerokunas steuert das Schiff am Morgen in einige der schönsten Buchten in der Gegend – und gibt den Gästen mehrere Stunden Zeit. Wer mag, kann sich mit dem Schlauchboot an Land bringen lassen. Dort kann man am Strand spazieren gehen, sich in die Sonne legen oder baden. Alternativ kann man auch direkt vom Schiff ins Wasser springen, sich ein Kanu leihen oder eine Schnorchel-Ausrüstung. So kann man den Vormittag ganz nach den eigenen Wünschen von entspannt bis sportlich gestalten.
Nach dem Mittagessen wird der Anker gelichtet und die Reise geht weiter zum nächsten Hafen. So kann man in aller Ruhe auf dem mit Sonnensegeln versehenen Oberdeck entspannen und das griechische Landschaftspanorama genießen. Das Schiff erreicht die Häfen in der Regel am späten Nachmittag, sodass man entspannt durch die Stadt bummeln und den besten Platz für den Sonnenuntergang finden kann. Auch das Restaurant kann man in jeder Stadt ganz nach dem eigenen Geschmack aussuchen, da die Reisen mit Halbpension verkauft werden. „Wir geben den Gästen viel Zeit zum Baden und für individuelle Entdeckungen. Damit hebt Elixir Boutique Cruises sich ganz bewusst von den meisten Wettbewerbern ab“, beschreibt Ioannis Terdimos, Mit-Gründer von Elixir Boutique Cruises, das Konzept.
Der schönste Strand der Welt
Überall auf der Welt gibt es schöne Strände – doch nur eine von ihnen wurde vor einigen Jahren zum schönsten Strand der Welt gewählt. Navagio Bay im Westen der Insel Zakynthos ist nicht umsonst einer der am meisten fotografierten Strände überhaupt. Seit 1983 liegt der gestrandete Frachter „Panagiotis“ in der von steilen Felswänden umgebenen Bucht. Das Wasser strahlt in türkisfarbenen Tönen und reflektiert an den weißen Kalksteinfelsen. Die gesamte Szenerie wirkt bezaubernd – doch vor nicht allzu langer Zeit war der nur per Schiff erreichbare Strand sogar gesperrt, da Felsstürze drohten.
Unlängst wurde er wieder freigegeben und wird nicht nur von der Elysium angesteuert, sondern auch von zahlreichen Ausflugsbooten. Wer sich hier an Land bringen lässt, sollte Badeschuhe mitbringen, denn der Strand von Navagio ist ein Steinstrand. Nach einer Runde um das Schiffswrack bleibt genug Zeit zum Baden am Strand – oder auch, um bei guter Kondition direkt zur „Elysium“ zurückzuschwimmen. An einem anderen Vormittag liegt das Schiff in der Nähe der Strände von Sarakiniko. Gleich zwei Strände begeistern Schwimmer und Schnorchler. Einer ist nahezu naturbelassen und nur mit ein paar Sonnenschirmen ausgestattet. Am anderen gibt es einen kleinen Steg und eine Strandbar.
Auf dem Weg nach Lavrion
Elixir Cruises verkauft seine Reisen ohne Flüge, sodass man entweder im Reisebüro die Flüge dazubuchen oder sich selbst um die Flugtickets und den Transfer kümmern muss. Um auf Nummer Sicher zu gehen und sich entspannt auf die Reise einzustimmen, empfehlen sich ein Flug am Vortag und eine Zwischenübernachtung in Athen.
Eine zur Kreuzfahrt passende Wahl ist zum Beispiel das Hotel Semiramis im lebhaften Vorort Kifissia. Das Hotel wurde vor den Olympischen Spielen 2004 durch den Industrial-Designer Karim Rashid zu Griechenlands erstem Design-Hotel umgebaut. Schon auf den ersten Blick fallen die bunten Balkone des Pop Art Hotels ins Auge. Und auch in der Pool-Landschaft, die in knalligen Farben gestaltet ist, bringt die fröhliche Lounge-Musik die Gäste in Urlaubsstimmung. Kein Wunder, dass das Hotel schon Schauplatz verschiedener Filmdrehs war – und nicht nur die meisten Kunstwerke, sondern auch Stühle und selbst das Besteck speziell für diesen Ort der Erholung geschaffen wurden. Die Fahrt mit dem Taxi (ca. 55 Euro) vom Hotel bis zur Gangway der Elysium dauert nur rund 45 Minuten, da man den dichten Innenstadtverkehr vermeidet.
Noch mehr schöne Buchten und Strände
Der Strand von Fokianos ist ein Paradies für Sonnenanbeter. Die können am Strand Liegen und Schirme mieten und die Sonne genießen. Auch für Schnorchler ist es hier interessant, denn rund um die Felsen am Rand der Bucht tummeln sich bunte Fische. Ausgestattet mit einer Poolnudel vom Schiff kann man sich im Wasser treiben lassen. Auch in der Nähe des Hafens von Itea, den das Schiff an einem anderen Tag anläuft, findet sich eine Bademöglichkeit. Vor der Promenade mit Hotels und Restaurants liegt der sanft ins Meer abfallende Stadtstrand. Hier kann man es sich gemütlich machen oder im flachen Wasser eine Vielzahl kleiner Fische entdecken. Entweder bleibt man den ganzen Tag in Itea oder man macht einen Ausflug nach Delphi.
Auf dem Weg zum Orakel von Delphi
Statt einem ganzen Katalog bot Elixier Boutique Cruises bei unserer Reise nur einen Ausflug an. Bei 38 Grad Außentemperatur zur Mittagszeit ist die Fahrt mit dem klimatisierten Bus erfrischend.
Tausende Olivenbäume säumen die Straßen auf der Fahrt vom Meer zur in den Bergen gelegenen Ausgrabungsstätte, welche zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Im Archäologischen Museum sind in 14 Ausstellungsräumen Münzen, Statuen und auch historische Waffen zu sehen. Dann begleitet uns die Museumsführerin durch die Ausgrabungsstätte. Bis in die Spätantike war die Weissagungsstätte mit dem Orakel von Delphi die wohl wichtigste Kultstätte in der hellenischen Welt und galt lange Zeit sogar als Mittelpunkt der Welt. Damals wurden entlang einer heiligen Straße zahlreiche Schatzhäuser gebaut, von denen heute noch die Grundmauern zu sehen sind.
Imposant sind die Maße des Tempels des Apollon, in denen das Orakel gewirkt haben soll. Oberhalb liegt ein gut erhaltenes Theater aus dem 3. oder 4. Jahrhundert vor Christus, in dem rund 5.000 Menschen Platz fanden. Dort fand vor der landschaftlich reizvollen Kulisse des Tales der musikalische Teil der Pythischen Spiele statt. Noch weiter oberhalb liegt ein Stadion, in dem die sportlichen Wettkämpfe ausgetragen wurden.
Griechische Lebensart kulinarisch genießen
Als Concierge ist Mark Tziamtzis der erste Ansprechpartner für die Gäste an Bord. Der 62-jährige Grieche weiß, was man in den einzelnen Hafenstädten entdecken kann und auch, wo man das zum eigenen Geschmack passende Restaurant findet. Griechische Spezialitäten im Kerzenschein am Hafen? Mehrere Gänge aus der feinen Küche? Oder einfach ein kleiner Snack? In den meisten Städten hat man die freie Wahl und kann sich vom eigenen Geschmack oder den Empfehlungen des Concierge leiten lassen.
Da die Elysium die Häfen am späten Nachmittag erreicht und entweder über Nacht im Hafen liegt oder bis mitten in der Nacht einen Tender-Service anbietet, reicht die Zeit nicht nur für das Abendessen und einen kleinen Spaziergang, sondern auch für einen Einblick in das Nachtleben. Frühstück und Mittagessen werden hingegen an Bord serviert — als Buffet auf dem Sonnendeck oder im Restaurant. Kulinarik ist auch ein Anziehungspunkt für einen der wenigen Programmpunkte im Bordprogramm. An einem Nachmittag zeigt die Küchenchefin, wie man aus frischen Zutaten im Handumdrehen eine köstliche Auberginencreme macht, die nicht nur als Brotbelag hervorragend schmeckt.
Griechisches Ambiente rund um die Peloponnes
Während manche griechische Urlaubsziele in der Hauptsaison restlos überlaufen sind, gelten viele der Städte und Orte rund um die Peleponnes als Geheimtipps. So auch das erste Ziel der Reise, die autofreie Hafenstadt Hydra. Malerische Gassen, weiß getünchte Häuser und auch die Klänge der Straßenmusik sorgen für Urlaubsstimmung. Der Hafen ist gut besucht – Gäste kommen mit kleinen Booten aber auch von Megayachten, sodass es ein breites gastronomisches Angebot gibt. Ein Spaziergang führt auf die Verteidigungsmauern der Stadt und zu einem Seefahrerdenkmal. Etwas weniger zu entdecken gibt es in Gythion.
Ein schöner Spaziergang führt zu einem kleinen Leuchtturm an der Spitze einer nahegelegenen Landzunge. Auf dem Weg dahin liegen verschiedene Fischrestaurants, sodass man hier beim Sonnenuntergang mit Blick auf die im Hafen liegenden Fischerboote zu Abend essen kann. In Pylos hingegen ist die Terrasse vor der Festung der schönste Platz, um die Sonne im Meer bzw. hinter den Felsen versinken zu sehen. Die auch am Abend frei zugängliche Terrasse ist ein schöner Platz für ein Picknick.
Um Zakynthos-Stadt zu entdecken, muss man gut zu Fuß sein, denn die venezianische Festung liegt weit oberhalb der Stadt. Dafür liegen die sehenswerte Kirche St. Dionysios und die große Fußgängerzone gleich am Hafen. Der weitläufige Hafen von Ithaka mit seinen farbenfrohen Häusern ist gerade in den Abendstunden sehenswert, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist. Die kleinen Fischerboote liegen malerisch im Wasser – und mit etwas Geduld kann man die einheimischen Katzen dabei beobachten, wie diese auf der Suche nach Fisch gewagte Sprünge auf in der Nähe des Ufers vertäuten Boote machen.
Entspannte Stunden an Bord
Barfrau Eva Lymperi begrüßt ihre Gäste auf dem Sonnendeck am Heck des Schiffes. Kostenfrei gibt es den ganzen Tag über gekühltes Gurke-Melone-Wasser. Doch auch die Cocktailkarte kann sich sehen lassen – und dank der überschaubaren Gästezahl hat Eva auch immer Zeit für ein kurzweiliges Gespräch. Danach kann man es sich gemütlich machen – auf Hockern an der Bar, auf gemütlich gepolsterten Sitzgelegenheiten im Heck des Schiffes oder auf den Sonnenliegen auf dem oberen Deck.
Bei maximal 50 Gästen bietet das Schiff immer genug Platz auf den offenen Decks. Auch das ist Ioannis Terdimos, Mit-Gründer von Elixir Boutique Cruises, wichtig, denn er möchte den Gästen bewusst Freiräume für ein individuelles Reiseerlebnis geben. Entspannen kann man auch im „Gemaya Spa“ an Bord der Elysium. Spa-Managerin Putu Sri Indrayani aus Bali hat in erster Linie Massagen im Angebot. Darüber hinaus gibt es auf dem Schiff einen kleinen und wenig besuchten Fitnessraum. Sehr beliebt ist hingegen die Möglichkeit morgens und am frühen Nachmittag Yoga bzw. Pilates mit Blick auf das Meer zu machen.
Ein Abenteuer: Der Kanal von Korinth
Bis zur Eröffnung des Kanals von Korinth im Jahr 1893 war der Seeweg rund um die Peloponnes 325 km länger als nach der Fertigstellung des 6.343 Meter langen Kanals, der durch fast senkrechte Felswände führt und von Menschenhand geschaffen wurde. Kapitän Alexandros Gerokunas steuert sein 12,5 Meter breites Schiff durch den an der engsten Stelle nur 24,6 Meter breiten Kanal. Die Passagiere sind für die Passage zwischen den fast 80 Meter aufragenden Wänden des Kanals auf das kleine, sonst geschlossene Panoramadeck vor der Brücke eingeladen und erleben die Panoramafahrt aus der gleichen Perspektive wie der Kapitän. Da die Kanaldurchfahrt genau zum Sonnenuntergang stattfinden, freuen wir uns über eine einzigartige Lichtstimmung. Schon nach rund einer halben Stunde lässt das Schiff den Kanal hinter sich – und wirft Anker, damit wir das Farewell-Dinner in aller Ruhe genießen können.
Und zum Schluss: Die griechische Hauptstadt Athen
Auch wenn das Schiff schon in den frühen Morgenstunden im Hafen von Lavrion ankommt, ist es deutlich entspannter, nicht gleich zum Flughafen zu eilen, sondern noch einen Tag in Athen zu verbringen. So kann man noch einmal in das Flair der griechischen Hauptstadt eintauchen, durch die Gassen von Plaka bummeln oder die Sehenswürdigkeiten aus der Antike erleben.
Am Abend ist ein Spaziergang durch die Gassen rund um die Akropolis eine gute Idee – vom idyllischen Wohnviertel unterhalb der Sehenswürdigkeit mit seinen weißen Häusern und den kleinen Gärten der Anwohner bis zum belebten Boulevard Dionyssiou Areopagitou, auf dem Straßenkünstler und Musiker ihr Können vor der in der Nacht angestrahlten Akropolis zeigen. Damit man das Nachtleben genießen kann, sollte man ein Hotel in der Innenstadt wie das Designhotel „Fresh Hotel“ buchen. Wohl der schönste Platz im Hotel ist die Dachterrasse mit Pool und Bar in der neunten Etage mit Blick auf Akropolis und Parthenon.
Nach einem guten Frühstück geht es am nächsten Tag zum Flughafen. Mit der U‑Bahn kann man die Strecke aus dem Stadtzentrum zum Preis von 9 Euro (bzw. 16 Euro, wenn man Hin- und Rückfahrt gemeinsam kauft) zurücklegen. Mit vielen neuen Eindrücken und trotzdem ganz entspannt geht es dann in rund drei Stunden mit dem Flugzeug zurück nach Deutschland.