Die im vergangenen Sommer in Dienst gestellte Norwegian Prima kommt bei den Kunden nicht besonders gut an. Für Norwegian Cruise Line und die Fachpresse galt das Schiff bei Einführung als Game-Changer. Vor allem wegen des Designs, des Platz pro Passagier an Bord, des kulinarischen Angebots und des Entertainments.
Blickt man aber auf internationale Bewertungsportale, liest man auch jetzt noch, gut ein halbes Jahr nach Start der Prima, überwiegend negative Kundenbewertungen. Hauptkritikpunkte sind mangelnder Platz im Buffetrestaurant, auf dem Sonnendeck und dem Lidobereich sowie im Theater und den Eventlocations an Bord.
Selbst loyale NCL-Reisende finden nur wenige lobende Worte. Hinweise zu ausgebuchten Shows schon zu Reisebeginn, lange Wartezeiten an Bars und vielfach Beschwerden über unfreundliches und überfordertes Personal häufen sich auffallend.
Es scheint, als ob der Platzgewinn hauptsächlich in das Kabinen-Layout geflossen sei. Andere öffentliche Bereiche und Restaurants können offenbar den Andrang an Gästen nicht bewältigen. Eine Fehlplanung mancher Bereiche scheint hier möglich.
Dazu passt auch eine Ankündigung, die Norwegian Cruise Line Holding jetzt zur Veröffentlichung des neuen Quartalsberichts macht.
Die bestehenden Neubauverträge für vier weitere Schiffe der Prima-Klasse werden geändert. Im Vergleich zu den ersten beiden Schiffen der Prima-Klasse werden diese Änderungen zu einer Erhöhung der Bruttotonnage um ca. 10 % für das dritte und vierte Schiff und um ca. 20 % für das fünfte und sechste Schiff führen.
Gleichzeitig wurde angekündigt, dass Prima-Klasse-Schiffe fünf und sechs für die Verwendung von grünem Methanol als alternativem Kraftstoff umgerüstet werden.
Die Planungsänderungen führen zu einer Erhöhung der Vertragskosten um etwa 1,2 Milliarden Euro. Infolgedessen haben sich die Ablieferungstermine für diese Schiffe verschoben und das Unternehmen erwartet nun, dass von 2025 bis 2028 jedes Jahr ein Schiff der nächsten Generation der Prima-Klasse abgeliefert wird.