Wann kommt der weltweit wichtigste Markt für Kreuzfahrten in den USA wieder in Gang? Jetzt verdichten sich die Anzeichen, dass möglicherweise ab Juli die ersten Schiffe aus Häfen, wie Miami, Port Canaveral oder New York auslaufen könnten. Grund ist ein Schreiben der US-Gesundheitsbehörde CDC. Darin werden deutliche Lockerungen der Regeln für Kreuzfahrten angekündigt.
Zuerst hatte die Zeitung USA Today davon berichtet, die CDC habe ein Schreiben an die Kreuzfahrtindustrie mit der Änderung wesentlicher Punkte in der Conditional Sailing Order (CSO), den Regeln für den Kreuzfahrt-Neustart in den USA, verfasst.
Aimee Treffiletti, Leiterin der Maritime Unit für Covid-19 bei der CDC, sagte, man erkenne, dass Kreuzfahrten niemals ohne Risiko sein würden. „Das Ziel der CSO ist es, den Passagierbetrieb aber so wieder aufzunehmen, dass das Risiko einer Covid-19-Übertragung an Bord von Kreuzfahrtschiffen und über Häfen hinweg verringert wird“, so Treffiletti.
Impfpflicht für USA-Kreuzfahrten
Nach dem ursprünglichen Regelwerk waren unter anderem Testkreuzfahrten mit Freiwilligen vorgesehen. Diese können nun entfallen, wenn die Reedereien mindestens 98 Prozent ihrer Crew gegen das Coronavirus impft und auch nur zu 95 Prozent geimpfte Passagiere befördern. Zu erwarten ist nun eine Corona-Impfpflicht für Kreuzfahrten ab den USA. Derzeit laufen unter anderem bei der Royal Caribbean International große Kampagnen zum Impfen der Crew.
Royal-Caribbean-CEO Michael Bayley hält daher einen Neustart ab den USA im Juli für realistisch. Richard Fain, Vorsitzender der Royal Caribbean Group, glaubt nach dem Schreiben der CDC an einen klaren Weg für eine sichere Kreuzfahrt in naher Zukunft. „Wir haben in den letzten Wochen einen sehr konstruktiven Dialog mit der CDC und anderen Regierungsbehörden geführt“, so Fain. Viele Elemente der zunächst auferlegten Regeln seien unrealistisch gewesen. Das nun versendete Schreiben sei sehr ermutigend.