Der Port of Kiel blickt zurück auf eine gute Saison 2024 und kann ab diesem Jahr sieben Kreuzfahrt- und Fährschiffe gleichzeitig mit Landstrom versorgen. Die Zahl der für 2025 erwarteten Schiffsanläufe stagniert auf einem sehr hohen Niveau.
In der Saison 2024 verzeichnete der Hafen 181 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen, darunter waren 14 Flusskreuzfahrtschiffe. Insgesamt 1.050.000 Kreuzfahrtgäste gingen in der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein an Bord.
Auch in dieser Saison stationiert AIDA Cruises die AIDAnova, Costa Kreuzfahrten die Diadema, TUI Cruises die Mein Schiff 7 und MSC die MSC Euribia an der Förde. „2024 war eine gute Kreuzfahrtsaison in Kiel mit soliden 1 Million Passagieren. Meine Highlights der Saison waren die 100 Landstromanläufe und die Taufe der Mein Schiff 7“, so Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG in einer Pressemitteilung zur vorläufigen Bilanz des Jahres 2024. Die finalen Zahlen werden in Kiel Mitte Januar präsentiert.
Der Kieler Hafen ist Claus zufolge ein beliebter Turnaround-Hafen für Passagiere aus dem deutschsprachigen Raum und Mitteleuropa, die Seereisen in den Ost- und Nordseeraum unternehmen wollen. Neben den großen europäischen Kreuzfahrtreedereien sei die Landeshauptstadt auch als Transitdestination für internationale Reedereien interessant.
Interesse internationaler Anbieter an Ostseekreuzfahrten rückläufig
Die Schiffe, die Kiel anlaufen, sind nahezu identisch mit denen aus dem Vorjahr. So sind für deutschsprachige Gäste, die Costa kennenlernen möchten, ab Mai Abfahrten mit der Costa Diadema möglich. Das größte Schiff im Hafen ist erneut die MSC Euribia. Größter Kunde, aber dennoch mit weniger Präsenz, bleibt AIDA Cruises mit drei Schiffen, AIDAluna, AIDAbella und AIDAnova.
Einem Bericht der Kieler Nachrichten zufolge ist das Interesse an Ostseekreuzfahrten bei Schiffen mit internationalem Publikum rückläufig. So habe beispielsweise Royal Caribbean International die Anläufe in der Ostsee 2025 auf Kopenhagen beschränkt. Der Wegfall des russischen Anlaufpunktes von St. Petersburg wird dem Bericht zufolge dabei als einer der Gründe angeführt.
Mit Norwegian Cruise Line, Holland America Line, Oceania und P&O Cruises sind jedoch weitere internationale Anbieter in der Ostsee unterwegs. Die Kernmarke des größten Kreuzfahrtkonzerns, Carnival, ist in dieser Saison mit der Carnival Miracle in Kiel zu Gast.
Technologisch setzt Kiel weiter auf die Landstromversorgung von Schiffen. Im September meldete der Port of Kiel als erster deutscher Hafen den Anschluss von 100 Kreuzfahrtschiffen an seine Landstromanlage. Mit der Erweiterung der Landstromanlage am Ostseekai in diesem Jahr will der Hafen die letzten 30 Prozent der Kreuzfahrtschiffe mit Landstrom versorgen. Damit wird der Hafen dann knapp 55 Millionen Euro in diese Infrastruktur investiert haben. Bis zu sieben Kreuzfahrt- und Fährschiffe gleichzeitig können dann parallel versorgt werden.