Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), hat sich dafür ausgesprochen, einen EU-weiten Corona-Impfpass einzuführen.
Er sagte am Mittwoch im Inforadio vom rbb, damit werde eine rechtliche Zersplitterung in Europa vermieden. „Wenn alle Länder ihr eigenes Dokument ausstellen und ihre eigenen Nachweise vorführen, dann führt die Fragmentierung bei der Dokumentation dazu, dass wir unsere Freizügigkeit nicht zurückgewinnen können. Deswegen brauchen wir dieses gemeinsame Zertifikat.“
Problem: Knappes Impfangebot
Weber sagte allerdings auch, es bestehe das ethische Dilemma, dass sich viele jüngere Menschen bis zum Sommer wegen des knappen Impfstoffangebots nicht impfen lassen könnten. „Deshalb planen wir, nicht nur die Impfung zu dokumentieren, sondern auch, ob jemand Antikörper entwickelt hat, also bereits Covid hatte und damit ein Stück weit Schutz aufweisen kann, oder ob er einen negativen Test vorweisen kann.“
Wer sich nicht impfen lassen wolle, müsse beim Reisen vermutlich mit Nachteilen rechnen, so Weber.
AIDA Cruises, die am kommenden Sonntag wieder Kreuzfahrten aufnehmen, und TUI Cruises haben sich zur Anerkennung des Impfpasses noch nicht geäußert. Hygienemaßnahmen an Bord mit verpflichtenden Corona-Tests, Maskenpflicht, Abstandsregelungen und weiteren Verhaltensregeln haben weiterhin Gültigkeit. Auch für bereits geimpfte Passagiere.