Es ist bereits der dritte Schiffspass nach der pandemiebedingten Pause, den ich von TUI Cruises in meinen Händen halte. Nach erfolgreichem Kreuzfahrtstart in Nord- und Ostsee, nimmt Mein Schiff Kurs auf die sonnige griechische Inselwelt – mit Landgängen. Neben den beliebten Inseln Kreta und Korfu, macht Mein Schiff 6 auch in der Hafenstadt Piräus halt. Ein beliebter Ausgangspunkt zum Erklimmen des Akropolis-Hügels in Athen. In Summe die perfekte Kombination aus Kultur und Meer.
Möglich sind die „Blauen“ Griechenland Reisen mit Landgang dank weitreichender Gesundheits- und Hygienemaßnahmen. Passagiere betreten Flugzeug und Schiff nur mit einem negativen Corona-Testergebnis, es gilt eine Online-Anmeldepflicht bei den griechischen Behörden. Die Flug An- und Abreise erfolgt über Charterflüge eigens für die Kreuzfahrtgäste und eine Pflicht von Mund-Nasen-Schutz gilt überall dort, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
Die Messung der Körpertemperatur vor dem Check-in im Hafen sowie eine tägliche Messung an Bord sind auch Teil des Sicherheitskonzepts. Bei den Landgängen handelt es sich um geführte und von TUI Cruises vermittelte Landausflüge. Individuelle Ausflüge sind derzeit nicht möglich; das dient zum Schutz aller.
Endlich im Urlaub angekommen
Nach etwa drei Stunden Flugzeit landet die TUI fly Maschine auf dem Flughafen der griechischen Insel Kreta. Sonnenschein über Heraklion bei 28 Grad bringt mich zum Strahlen und lässt augenblicklich mediterrane Urlaubsatmosphäre aufkommen.
Der kostenfreie TUI Shuttlebus fährt die Passagiere in kleineren Gruppen zum Hafengelände. Das rote, zwinkernde Logo der Mein Schiff 6 ist schon von weit vor dem Hafentor zu sehen. Kein Wunder, denn das fünfzehn Deck hohe Kreuzfahrtschiff überragt alle Gebäude der 173.000 Einwohner-Stadt.
Perspektivenwechsel: Ich sitze auf meinem Balkon auf Deck 8, blicke in den blauen Himmel über Heraklion und da ist es: das Gefühl, endlich im Urlaub angekommen zu sein.
Panoramafahrt zwischen den Kykladen-Inseln
Die Seekarte an der Rezeption gibt Auskunft über die nächsten sieben Tage auf See und an Land. Im Großen und Ganzen sind es 1.030 Seemeilen. Doch damit nicht genug, es kommt zu einigen Zugaben: Mein Schiff 6 kreuzt zwischen den Inseln Milos und Andimilos. Zudem steuert uns der Kapitän durch den schönen Inselarchipel von Santorini.
In der Abendsonne färben sich die weißen Häuser am steilen Berghang in ein leuchtendes Orange. Und weil es so schön war, dreht Mein Schiff noch eine Extrarunde. Und von wo aus hat man den besten Blick? – Da fallen mir einige schöne Plätze ein: Am Bug, der Blaue Balkon oder natürlich auch die gemütliche Himmel und Meer Lounge.
Kalimera, Athen!
Die Sonne schiebt sich über Athens Bergrücken und erweckt die Stadt nach und nach zum Leben. Von Bord geht es nur gegen Vorlage eines Ausflugtickets. Aber auch in der aktuellen Situation können die Passagiere je nach Saison aus einem recht umfangreichen Ausflugsprogramm wählen. Von der klassischen Panoramafahrt mit Akropolis, einen Strandausflug bis hin zum Kanal von Korinth mit seinen beeindruckenden Schluchten. Hinzu kommen die beliebten E‑Bikes (75 Euro), E‑Scooter (49 Euro) und Fahrradtouren (59 Euro), die vom Hafen bis zum kulturellen Zentrum Athens führen.
Wer sich auf zwei Rädern bewegt, der sollte den schwierigen Straßenverhältnissen viel Aufmerksamkeit schenken. Ich entscheide mich für einen Besuch der Akropolis im kleinen Kreis zum Preis von 66 Euro.
Wie an Bord setzt man auch an Land auf hohe Hygiene- und Sicherheitsstandards: Vor dem Einstieg werden die Hände desinfiziert, im Bus tragen wir Maske, Einstieg vorn, Ausstieg hinten. Der Bus fährt mit 18 Gästen nur halb gefüllt.
Maria, deutschsprechende Reiseführerin und echte Athenerin, fasst den Ausflug kurz zusammen. Unsere Panoramafahrt führt uns zunächst zu vielen Sehenswürdigkeiten wie dem Parlamentsgebäude und dem Syntagma-Platz. Am Panathinaiko-Stadion legen wir einen Fotostopp ein, um das komplett aus weißem Marmor gebaute Olympiastadion zu bestaunen.
Etwa zwei Stunden sind ausreichend Zeit, um den Akropolishügel zu besichtigen. Neben den riesigen Tempelanlagen und einem antiken Steintheater zieht der Parthenon natürlich alle Blicke auf sich. Üblicherweise tummeln sich hier tausende Touristen, heute erscheint das Leben auf der Akropolis eher als Geheimtipp. Gut zu wissen: Mit rutschfesten Schuhen bewegt man sich am sichersten über die antiken Steine und niemand darf sich aus der Gruppe entfernen, sonst riskiert man den Ausschluss von der Schiffsreise.
Auf der Rückfahrt in die Hafenstadt Piräus kommt bei mir etwas Wehmut auf. Zu gerne würde ich noch einmal auf eigene Faust das maritime Treiben im Yachthafen genießen – eben ein anderes Mal.
Alle Ausflugspassagiere werden im Übrigen nach ihrem Ausflug einem
kontaktlosen Körpertemperatur-Check unterzogen.
Die Radarantenne dreht sich, das Schiffshorn und die Auslaufmusik „Große Freiheit“ ertönen. Ich nehme Abschied von einer der ältesten Städte der Welt und lasse den Tag im exklusiven Surf & Turf Steakhouse ausklingen.
Dank des mediterranen Klimas genieße ich mein viergängiges Menü im großzügigen Außenbereich. Das dauert vom Sonnenuntergang bis hin zum unglaublichen Ausblick auf den Sternenhimmel.
Immer wieder ein guter Tipp: Für das Aufpreis-Restaurant Surf & Turf Steakhouse vorab einen Gutschein über ein 4‑Gänge-Menü buchen. Der Preis liegt bei 30 Euro pro Person exklusive Getränke und bringt eine deutliche Ersparnis gegenüber der À‑la-carte-Karte.
Ein Deck unter mir kocht heute Sternekoch Tim Raue in seinem Hanami Restaurant. Die Gäste zweier Blauer Reisen im September und Oktober konnten sich persönlich von den prominenten Kochkünsten mit chinesischen und japanischen Einflüssen überzeugen lassen.
Bordleben und Flottentreffen vor der griechischen Küste
Am zweiten Seetag haben wir die tiefblaue Ägäis hinter uns gelassen und durchfahren nun das Ionische Meer. Dabei kommt es auch zum ungewöhnlichen Flottentreffen mit Mein Schiff 3 und 5. Ein toller Moment, der die Herzen von Kreuzfahrtfans vor der Westküste der griechischen Halbinsel Peloponnes höherschlagen lässt.
Auskunft über die vielseitigen Seegebiete und Stopps auf unserer Reise gibt die Lektorin an Bord fachkundig zum Besten. Darüber hinaus bietet das Tagesprogramm Sportkurse, Shuffleboard, Kinoabende, verschiedenste Verkostungen und Workshops. Geöffnet haben auch das Casino, der Fitnessbereich sowie der Kids-Club. Erholungssuchende haben, wenn auch nur im sehr kleinen Kreis, Zugang zum Wellness- und Saunabereich.
Comedy und musikalische Unterhaltung im Studio oder Theater findet mit weniger Gästen statt, jeder kommt aber voll und ganz auf seine Kosten.
Für den Neustart in der griechischen Inselwelt kam auch eine passende Gastkünstlerin mit an Bord. Vicky Leandros begeistert mit zwei Konzerten das Publikum mit Klassikern wie „Ich liebe das Leben“ und „Blau wie das Meer“. Die Griechin wurde auf der Insel Korfu geboren – Unser nächster Anlaufpunkt auf der siebentägigen Kreuzfahrt.
Die Hafeneinfahrt in Korfu genießen
Pünktlich zum Sonnenaufgang fährt die Mein Schiff 6 vis-a-vis an der von venezianischer Architektur geprägten Altstadt Korfus vorbei. Auch wenn die Insel mit knapp 600 Quadratkilometer nicht besonders groß ist, bietet Korfu dennoch Vielfalt und ist für seine üppige grüne Vegetation berühmt.
Ein Blick auf das Ausflugsprogramm unterstreicht das vielfältige Inselangebot. So trifft man auf die Geschichte der österreichischen Kaiserin Elisabeth und entdeckt Sisis weißen Marmorpalast oder erkundet mit dem Jeep quirlige Kleinstädte im Hinterland.
Ich entscheide mich für einen E‑Bike-Ausflug zum Preis von 75 Euro. Neben dem E‑Bike gehören ein Helm, Powerriegel, eine Wasserflasche sowie ein Rucksack zur Ausstattung. Rund 35 Kilometer Strecke sind überschaubar, aber angesichts der Temperaturen von 29 Grad bin ich damit ganz zufrieden.
Mit unserer kleinen Fahrradgruppe fahren wir durch authentische Dörfer, legen einen Fotostopp an der schlichten Ypapanti Kirche und einen gut einstündigen Badestopp ein. Der Sprung ins kristallklare Wasser und der Anblick des tollen Bergpanoramas in weiter Ferne tun ausgesprochen gut. Abschließend drehen wir noch eine Runde durch die historische Altstadt Korfus. Wie gerne würde ich noch einmal zu Fuß durch die beschaulichen Gassen gehen oder die beeindruckenden Festungen erklimmen. Doch leider sieht auch dieser Ausflug das nicht vor.
Das blaue Meer und purer Genuss
Zwischen Korfu und Heraklion liegen ganze zwei Seetage. Es bleibt ausreichend Zeit, um an Bord zu entspannen und das abwechslungsreiche kulinarische Angebot ausgiebig zu genießen. Die Küche in den Hauptrestaurants Atlantik Klassik und Mediterran überzeugt. Noch heute erinnere ich mich an die appetitlichen Menüs wie luftgetrockneter Bresaola-Schinken, gegrillte Dorade und Torta Tre Monti, ein traditionelles Kuchenrezept aus San Marino.
Dank dem Premium Alles Inklusive-Konzept entstehen für begleitende Getränke keine Extrakosten. Gleiches gilt für den Smoothie in der Himmel und Meer Lounge, den Cappuccino in der TUI Bar oder den erfrischenden Cocktail an der Außenalster Bar.
Die Regale der Abtanz-Bar hingegen bleiben leer, ebenso wie die Tanzfläche. Meine Augen richte ich wieder auf die vorbeiziehende Landschaft und lehne mich entspannt im Strandkorb auf Deck 14 zurück.
Abschied von Kreta nehmen
Am Anreisetag auf Kreta finden üblicherweise keine Ausflüge statt, das ist bei der Abreise anders. Neben den kostenfreien Flughafentransfers werden einzelne Touren zu prächtigen Palastanlagen und beliebten Aussichtspunkten auf der größten griechischen Insel angeboten. Ein schönes und abwechslungsreiches Programm, um die Zeit bis zum Abflug zu überbrücken und nicht zu lange am Flughafen zu warten.
Wer beim Abflug auf der rechten Seite sitzt, hat große Chancen ein letztes Mal auf Mein Schiff zu schauen. Weitere Griechenland-Kreuzfahrten wurden Mitte November wegen der neuen Lockdown-Regeln der griechischen Regierung ausgesetzt. Im Dezember wird die Mein Schiff 6 im Orient erwartet. Ob diese Reisen wie geplant starten, stand bei Redaktionsschluss nicht fest. Zuletzt waren auch die Kanaren als Einsatzort im Gespräch.