Gebaut wird die Queen Anne auf der italienischen Fincantieri Werft. Sie basiert auf der Baureihe der „Pinnacle“-Class mit Koningsdam, Nieuwe Statendam und Rotterdam von der Konzern-Schwester Holland-America-Line, die wie Cunard zum Carnival-Konzern gehört.
An Bord soll Platz für rund 3000 Passagiere sein. Die Queen Anne wird damit in puncto Passagierkapazität das größte Schiff der Flotte vor der Queen Mary 2 (2695 Passagiere), Queen Victoria und Queen Elizabeth (jeweils 2100).
Carnival-UK-Präsident Sture Myrmell zufolge werde Neubau in einem Design gestaltet, das von der Vergangenheit inspiriert und auf die Zukunft ausgerichtet sei. Mehr Details zu dem Schiff, das von einem Designer-Team unter Führung von Adam D. Tihany, der unter anderem die Costa Smeralda designt hat, gestaltet wird, gab Cunard nicht bekannt.
Der Name Queen Anne zelebriere Cunards reiches historisches Erbe, die königliche Historie, mit der die Reederei seit Anbeginn verbunden sei, sowie den edlen Stil, heißt es in einer Pressemitteilung.
Recherche zu Queen Anne mit britischer Historikerin
Bis zur endgültigen Entscheidung für den Namen war es der Reederei zufolge ein langer Prozess: Zusammen mit der britischen Historikerin, Autorin und TV-Moderatorin Kate Williams erarbeitete das Cunard-Team verschiedenste Optionen. Kate Williams unterstützte das Team bei der detaillierten Recherche zur Person Queen Anne: „Es ist so aufregend, dass das vierte Schiff der Cunard Flotte nach Queen Anne benannt wird. Die Frau hinter dem Namen hat eine faszinierende Geschichte zu erzählen: die Geschichte einer Königin, der sich entwickelnden konstitutionellen Monarchie, eines goldenen Zeitalters der Künste. Sie war eine inspirierende Frau, äußerst beliebt bei ihrem Volk. Sie sollte gefeiert werden. Und das neue Schiff der Cunard Flotte ist die perfekte Gelegenheit, dies zu tun“, so Williams.
Queen Anne, Anne Stuart, war von 1702 bis 1714 Königin des Königreiches Irland, von 1702 bis 1707 Königin des Königreiches England und des Königreiches Schottland und ab dem 1. Mai 1707 nach der Vereinigung beider Königreiche die erste Monarchin des Königreiches Großbritannien. Anne war die letzte Königin des Hauses Stuart.
In einigen Blogs war seit der Bekanntgabe eines Cunard-Neubaus über den Namen spekuliert worden. Der Name Queen Ann hielt sich dabei hartnäckig. Im August 2019 wurde beim US-Patentamt Markenschutz für den Namen von der Carnival PLC, Southampton eingetragen. Etwa zur gleichen Zeit wurden jedoch auch die Namen „Queen Isabella“ und „King James“ registriert.
Erstmals seit 1998 wieder vier Cunard-Schiffe
Seit 1999 besteht die Cunard-Flotte ab 2024 wieder aus vier Kreuzfahrtschiffen, die nach britischer Tradition Kreuzfahrten unternehmen. Die Reederei gehört seit 1998 zum Carnival-Konzern.
Der Name der Reederei geht auf die 1879 gegründete Cunard Line zurück, die einen Liniendienst von Liverpool (Großbritannien) nach Boston (USA) und Halifax betrieb. Unter der Flagge der Cunard Line „kämpften“ legendäre Oceanliner wie die Lusitania oder die Mauretania um das „Blaue Band“, die Auszeichnung für die schnellste Atlantiküberquerung. 1934 fusionierte Cunard mit ihrer bisherigen Konkurrentin, der Titanic-Reederei White Star Line und führte bis 1950 den Namen Cunard-White-Star.