Zunächst hielten sich Gerüchte, jetzt ist es offiziell. Phoenix Reisen muss die mit der Amera geplante Weltreise umfassend umplanen. Aktuell ist noch die Celestyal Journey ersatzweise im Charter unterwegs. Das erklärt Phoenix auf Nachfrage von Crucero.
„Die Reederei BSM hat uns mitgeteilt, dass MS Amera die Werft jetzt noch nicht verlassen wird. Die dringend erwarteten und schon vor langer Zeit plangemäß bestellten Waren sind aber inzwischen eingetroffen. In der Hauptsache fehlten obligatorische elektronische Bestandteile, die für den ordnungsgemäßen und sicheren Einsatz eines Kreuzfahrtschiffes eingebaut und mit den bereits vorhandenen Schiffskomponenten verknüpft sowie im Anschluss getestet werden müssen“, heißt es in einem fünfseitigen Schreiben an die Gäste der Weltreise, das Crucero vorliegt.
Verlängerung des Celestyal-Charters nicht möglich
Die wichtigen Arbeiten müssten für die Sicherheit des Schiffes, der Crew und aller Gäste mit größter Sorgfalt ausgeführt werden. Die Reederei habe Phoenix zugesagt, dass die Amera am 10.02.2024 die Werft in Polen verlasse und nach einem Versorgungsstopp in Deutschland Kurs Richtung Süden nehme.
„Aufgrund dieser Information haben wir unter Hochdruck versucht, bei der Reederei Celestyal eine Verlängerung des Charters der Celeslyal Journey zu erwirken, damit Ihre Weltreise fortgesetzt werden und der Schiffswechsel zu einem späteren Zeitpunkt
erfolgen kann“, heißt es in dem Gästeschreiben weiter. Leider seien die Verhandlungsbemühungen in den letzten Tagen, trotz
angebotenen —„extrem hohen — zusätzlichen Leistungen“, erfolglos geblieben, so Phoenix. Celestyal benötigt demnach die Journey für ihr Reiseangebot im Mittelmeer. Das Schiff muss Phoenix zufolge am 29. Februrar im östlichen Mittelmeer zurück an Celestyal übergeben werden.
Phoenix: Alle Gäste sollen aktiv informiert werden
Man habe die an Bord befindlichen Weltreisegäste am Mittwoch über die Situation informiert, die Teilstreckengäste würden in den nächsten Tagen informiert, so Phoenix-Sprecherin Heike Euskirchen am Mittwochabend gegenüber Crucero. Sie betonte, man arbeite mit Hochdruck daran, alle Gäste aktiv zu informieren „und bitten höflich darum, vorher nicht anzurufen. Sobald die Infos fertig sind, können die Gäste versichert sein, dass sie diese von uns direkt erhalten“, so Euskirchen.
Die Weltreise muss deshalb abgebrochen werden, weil die Amera aufgrund der aktuellen Situation im Roten Meer nicht durch den Suezkanal fahren könnte. Ein Schiffswechsel auf einem Teilabschnitt der Weltreise, auf den Seychellen, oder ostwärts auf der Weltreiseroute ist Phoenix zufolge nicht möglich.
„Wir halten es angesichts der gegenwärtigen Situation nicht für vertretbar, ein Kreuzfahrtschiff durch das Rote Meer und den Suez-Kanal auf dem kürzesten Seeweg ins Mittelmeer zurückzubringen. Gleiches gilt natürlich auch für einen Transit der Amera vom Mittelmeer Richtung Arabisches Meer. Die Sicherheit aller Gäste, der Crew und des Schiffes geht immer vor“, so Phoenix im Gästebrief weiter.
Die Reise geht nun für die an Bord befindlichen Gäste bis zu den Seychellen planmäßig weiter. Ab den Seychellen nimmt die Celestyal Journey Kurs Richtung Kanarische Inseln, mit Stopps in Kapstadt und auf den Kapverden. Am 23. Ferbruar wird das Schiff in Las Palmas/Gran Canaria neben der Amera liegen.
Verschiedene Optionen für Gäste
Von Las Palmas aus wird die neue Route der Amera ab 25. Februar nach Rio de Janeiro, Buenos Aires, Feuerland und weiter rund um Südamerika führen, wo ab dem 13. April in Callao/Lima die letzte Teilstrecke der Weltreise nach dem ursprünglichen Routenplan
entlang der ostamerikanischen und kanadischen Küste bis zum Ende der Weltreise nach Bremerhaven führt. Dort soll die Amera am 12. Mai eintreffen.
Phoenix unterbreitet seinen Gästen mehrere Optionen, darunter die kostenlose Beförderung von den Seychellen nach Gran Canaria. Für die neue Route rund um Südamerika zahlen Gäste 50 Prozent des Tagessatzes der gebuchten Kabine. Ab dem 13. April fahre die Amera wieder auf der ursprünglich geplanten Weltreiseroute. Die entstehende Differenz zum bereits gezahlten Reisepreis zahle man für den Reisezeitraum 2.2.–13.4. zurück, so das Bonner Unternehmen.
Weitere Option ist die Rückreise mit der Celestyal Journey nach Gran Canaria oder das Ausschiffen schon auf den Seychellen und die kostenlose Rückreise per Flugzeug nach Deutschland. Preise für nicht angetretene Reisetage zahle man selbstverständlich zurück, so Phoenix.