AIDA Cruises blickt zurück auf den höchsten Monatswert bei der Nutzung von Landstrom. Wie die Rostocker Reederei jetzt mitteilte haben die Schiffe der Flotte bei 45 Anläufen in europäischen Häfen die Energie von Land bezogen. Der Werft übersteige die gesamten im Jahr 2023 erreichten Abnahmen.
So können der Reederei zufolge alle AIDA-Schiffe, die in dieser Saison in Nordeuropa eingesetzt werden, grünen Landstrom abnehmen.
Haupttreiber ist der voranschreitende Ausbau der Hafeninfrastrukturen. Mit der im Dezember 2023 in den Probebetrieb gegangenen Anlage am Hamburger Cruise Center Steinwerder, wo mit AIDAprima, AIDAperla und AIDAnova wechselnd gleich drei AIDA Schiffe regelmäßig anlegen, können nun erstmals in allen deutschen Häfen Schiffe Landstrom nutzen.
Erste europäische Landstromanlage 2017 in Hamburg-Altona in Betrieb genommen
Kiel und Rostock-Warnemünde verfügen bereits seit 2021 über die notwendige Landstrominfrastruktur; in Hamburg-Altona ist die erste europäische Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe 2017 in Betrieb genommen worden. Hier seien die AIDA-Schiffe ebenfalls die Hauptnutzer der Anlagen, so die Reederei.
Auch in weiteren europäischen Staaten schreitet der Ausbau voran. So sollen zu den aktuell zehn Häfen mit Landstromangebot* bald weitere Landstromanlagen hinzukommen. AIDA Cruises steht den Häfen, wie Stockholm, Oslo und Rotterdam, dabei als Pilotierungspartner für die Inbetriebnahme ihrer Landstromanlagen zur Seite. Das Unternehmen begrüßt nach eigenen Angaben die Pläne weiterer Staaten in der Nord- und Ostsee-Region sowie dem Mittelmeerraum zum Aufbau eines Landstromangebots.
40 Prozent der Reisezeit liegen Schiffe im Hafen
„AIDA treibt seit Jahren die Transformation der Kreuzfahrtindustrie aktiv voran – sowohl mit immer wieder neuen Technologien als auch mit der klaren Vision, bis 2050 Netto-Null-Emissionen im Schiffsbetrieb zu realisieren. Immer wieder gehen wir deshalb als Pionier mit Innovationen voran. Auch beim Thema Landstrom waren und sind wir Vorreiter, denn wir haben das Thema in Europa entscheidend vorangebracht und etabliert. Landstrom ist für die Dekarbonisierung ein wichtiges Element, da unsere Schiffe im Schnitt 40 Prozent ihrer Reisezeit in Häfen verbringen. Mit unseren schiffsseitigen Investitionen in diese Technologie unterstützen wir aktiv die Ziele der Europäischen Union zum Aufbau einer Landstrominfrastruktur in Häfen des Transeuropäischen Verkehrsnetzes bis 2030“, sagt Dirk Inger, Senior Vice President Public Affairs, Communication & Sustainability bei AIDA Cruises.
Man investiere seit vielen Jahren in einen zukunftsfähigen und nachhaltigen Kreuzfahrtmarkt, so AIDA. Bereits seit 2004 berücksichtigt das Unternehmen diese Technologie bei der Planung und dem Bau seiner Schiffe. Landseitig vergingen noch einmal mehr als zehn Jahre, bis AIDA Cruises 2017 an Europas erster Landstromanlage in Hamburg-Altona mit einem Kreuzfahrtschiff erstmals den Regelbetrieb aufnahm.
Erst jetzt: Miami hat Landstromanlage seit Juni in Betrieb
Neben der Nutzung von Landstrom und Flüssigerdgas (LNG) als wichtige Brückentechnologie baut AIDA Cruises den Einsatz von alternativen Energiequellen zum Betrieb seiner Kreuzfahrtschiffe aus. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern arbeite man intensiv an weiteren Lösungen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Als Teil der Carnival Corporation & plc strebt AIDA Cruises bis 2050 Netto-Null-Emissionen im Schiffsbetrieb seiner Flotte an.
Der Kreuzfahrtverband CLIA kritisiert immer wieder, dass der Ausbau der Landstrom-Infrastruktur nicht schnell genug geht. Bereits heute sind 35 Prozent der globalen Kapazität an Kreuzfahrtschiffen mit Landstromanschlüssen ausgestattet. Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden es zwei Drittel sein. Mehr als 80 Prozent aller Neubauten verfügen bereits ab Indienststellung über Landstromanschlüsse.Aktuellen Zahlen zufolge verfügen weltweit weniger als 20 Häfen über moderne Landstromanlagen. So ist beispielsweise erst im vergangenen Monat im weltgrößten Kreuzfahrthafen Miami eine Landstromanlage in Betrieb genommen worden.