Die Suche nach den vier vermissten Seeleuten südwestlich von Helgoland wird auch nach Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt. Die Iona von P&O Cruises hatte ihren Einsatz bereits am Nachmittag beendet, nachdem das Havariekommando Cuxhaven und die DGzRS weitere Rettungs- und Suchschiffe vor Ort einsetzen konnten. In der Nacht wird Iona Rotterdam erreichen und dort planmäßig bis Donnerstagabend, 26.10.2023, verweilen.
Seit 20 Uhr sind in der Deutschen Bucht die Seenotrettungskreuzer HAMBURG, ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN MARWEDE der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Suchgebiet unterwegs.
Darüber hinaus fahren unter anderem das Bundespolizeischiff „Bad Düben“, das Zollboot „Jade“, die „Bürgermeister Weichmann“ der Wasserschutzpolizei sowie das Lotsenversetzschiff „Wangeroog“ Suchstrecken ab. Zur Unterstützung der Suche werden Wärmebildkameras und Nachtsichtgeräte eingesetzt. Von der Marine sind weiterhin drei Hubschrauber vom Typ „Sea Lion“ und „Sea King“ im Sucheinsatz.
Auch die „Atair“ des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie sowie das Mehrzweckschiff „Mellum“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes befinden sich weiterhin zur Unterstützung in der Nähe der Unglücksstelle.
Die Suche wird voraussichtlich bis nach Mitternacht andauern. Bei Wassertemperaturen von derzeit etwa 12 Grad Celsius besteht die Chance, bis dahin noch Überlebende zu finden.
Der Wind weht weiterhin mit fünf bis sechs Windstärken, die Wellenhöhe liegt zwischen einem und zwei Metern.
Inzwischen ist auch klar, was mit dem zweiten Schiff, der „Polesie“, geschehen wird: Der Frachter wird aus eigener Kraft Cuxhaven anlaufen. Alle 22 Menschen an Bord sind nach derzeitigem Kenntnisstand unverletzt.
Am frühen Dienstagmorgen, 24. Oktober 2023, gegen 5 Uhr, kam es zu einer Schiffskollision in der Deutschen Bucht. Etwa 22 Kilometer südwestlich der Insel Helgoland ustießen die Frachtschiffe „Polesie“ und „Verity“ zusammen. Die „Verity“ ist infolge der Kollision gesunken. Bislang konnten zwei Menschen gerettet werden. Ein weiterer Mann konnte nur noch tot geborgen werden. Vier Besatzungsmitglieder der „Verity“ werden vermisst. Die Ursache des Unglücks ist noch unbekannt.