Die Situation um das Kreuzfahrtschiff SH Minerva von Swan Hellenic hat sich in den vergangenen Monaten weiterentwickelt. Das Schiff liegt seit April 2022 in Uruguay vor Anker, doch die lange Hängepartie könnte noch in diesem Jahr enden, so ein Sprecher der Reederei.
Ukraine-Konflikt und Sanktionen erschweren Übernahme
Grund für die Verzögerung sind die Sanktionen gegen die russische Leasinggesellschaft GTLK Europe, die den Bau des Schiffes finanziert hat. Diese Sanktionen wurden im Zuge des Ukraine-Konflikts verhängt und stellten Swan Hellenic vor große Herausforderungen. Das Unternehmen versuchte, eine Kaufoption auszuüben, die ursprünglich vorsah, das Schiff bereits Ende Januar 2023 zu übernehmen.
GTLK geriet mit den Schiffbauverträgen für die bereits fertiggestellte SH Vega und die noch im Bau befindliche SH Diana in Verzug, so dass die Werft das Eigentum an den Schiffen übernahm und sie nach einem Übernahmeangebot von Swan Hellenic weitergeben konnte.
Komplizierte Situation für ein bereits fertiggestelltes Schiff
Für die SH Minerva ist die Situation komplizierter, da sie bereits fertiggestellt und an GTLK übergeben wurde, bevor die Sanktionen in Kraft traten. GTLK Europe mit Sitz in Irland befindet sich seit Mai 2023 in Liquidation. Seit April 2022 hält Swan Hellenic als Bareboat-Charterer das Schiff auf eigene Kosten mit einer kleinen Besatzung in Uruguay bereit. In Irland sind Rechtsstreitigkeiten anhängig, in denen Swan Hellenic versucht, die Meinungsverschiedenheiten mit den gemeinsamen Liquidatoren von GTLK Europe durch gerichtliche und außergerichtliche Verhandlungen beizulegen.
Abschluss der Transaktion bis Ende 2023 erwartet
Swan Hellenic strebt derzeit an, den Kauf von SH Minerva bis Ende 2023 abzuschließen. Die Hoffnung auf eine baldige Lösung bleibt bestehen, während das Schiff weiterhin in Uruguay auf seine Zukunft wartet.