Mit dem Abschluss der Landstrominstallation auf der Volendam ist die gesamte Flotte der Holland America Line nun landstromfähig. Die Volendam wurde in Vancouver mit dem Anschluss ausgestattet und hat in dieser Woche dort auch zum ersten Mal Landstrom bezogen.
Wie die zur Carnival Corporation gehörende Reederei jetzt mitteilte, begann die Umrüstung auf Landstrom bereits 2006 mit den vier Schiffen der Vista-Klasse, Oosterdam, Zuiderdam, Noordam und Westerdam. Die Schiffe der Signature-Klasse, Eurodam und Nieuw Amsterdam, waren einer Mitteilung zufolge mit einer Teilinstallationen ausgeliefert worden, die inzwischen komplettiert und abgeschlossen ist. Die Schiffe der Pinnacle-Klasse, Koningsdam, Nieuw Statendam und Rotterdam, wurden alle bereists schon mit Landstromsystemen von den italienischen Fincantieri Werften ausgeliefert.
Landstromversorgung in 18 Häfen weltweit möglich
Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsinitiativen nutzt Holland America Line die Landstromversorgung, um Emissionen und Lärm im Hafen zu reduzieren. Bei der Landstromversorgung wird das Schiff an eine Stromquelle im Hafen angeschlossen, die es dem Schiff ermöglicht, alle elektrischen Geräte an Bord zu betreiben, ohne die Schiffsmotoren zu nutzen. Dies ist inzwischen in mehr als 18 Häfen weltweit möglich, in mehr als 25 weiteren Häfen werden derzeit Landstromanlagen gebaut oder geplant.
Zu den Häfen, die die Schiffe der Holland America Line mit Landstrom beliefern, gehören in Deutschland Kiel, in Norwegen Bergen, Ålesund und Kristiansand, sowie auf den internationalen Routen Juneau (Alaska), New York, San Francisco und San Diego (Kalifornien), Seattle (Washington), Halifax, Montreal und Vancouver (Kanada), Shanghai und Xiamen (China). Im Jahr 2024 soll auch der Hafen von Rotterdam für die Landstromversorgung bereit sein.
„Dass unsere gesamte Flotte über einen Landstromanschluss verfügt, ist ein enormer Meilenstein in unseren Bemühungen um Nachhaltigkeit“, sagt Gus Antorcha, Präsident von Holland America Line. „Wir haben uns verpflichtet, unsere Kohlenstoffemissionen bis 2030 um 20 Prozent zu reduzieren, ausgehend von unserem Basisjahr 2019, und wir sind auf dem besten Weg, dieses Ziel durch eine Vielzahl von Initiativen zu erreichen, zu denen auch die Landstromversorgung gehört. Wir freuen uns darauf, dass in Zukunft noch mehr Häfen auf der ganzen Welt Landstromanlagen nutzen werden, und sind bereit, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um den Anschluss zu schaffen“, so Antorcha weiter.
Holland America Line verbannt Einwegplastik von Bord
Neben der Landstromversorgung unterstreicht Holland America Line ihr Engagement für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt nach eigenen Angaben durch ein umfassendes flottenweites Programm, das den Schwerpunkt auf Abfallreduzierung und Recycling, die Einhaltung aller internationalen Umweltrichtlinien und emissionsärmere Antriebstechnologien legt.
So seien bereits nicht benötigte Einwegartikel deutlich reduziert, so die Reederei. Einwegplastik ist an Bord demnach nicht mehr erlaubt. An Bord gibt es keine Plastikgetränkeflaschen mehr, ebenso wenig wie Plastik-Trinkhalme und ‑Tüten oder Einwegverpackungen für Lebensmittel wie Ketchup, Senf und Salz. Für Wasser und Limonaden werden recycelbare Glas- und Aluminiumbehälter verwendet. Trinkhalme aus Plastik wurden durch biologisch abbaubare Strohhalme ersetzt, und Plastikbecher für Heiß- und Kaltgetränke wurden durch pflanzliche oder papierbasierte Varianten ersetzt, heißt es von der Reederei.
Um Lebensmittel-Abfälle zu reduzieren, arbeitet Holland America Line mit Biodigester, die mit Hilfe von Sauerstoff, Wasser und Mikroorganismen die nicht verzehrten Lebensmittel zersetzen und verflüssigen, um sie nachhaltig in die Natur zurückzugeben. Dieser Prozess trägt dazu bei, die Methan- und Kohlendioxidemissionen zu reduzieren, die durch den natürlichen Zersetzungsprozess der Lebensmittel entstehen würden. Dehydratoren für Lebensmittelabfälle bieten eine alternative Methode zur Verarbeitung von Lebensmittelabfällen, mit der sich das Abfallvolumen um etwa 90 Prozent reduzieren lässt. Die Dehydratoren werden Holland America zufolge bis Ende 2023 flottenweit installiert, um die Gesamtmenge an organischen Abfällen zu reduzieren.