A‑Rosa: Sparkurs oder Erfolgsspur?

Produktänderungen und der Ausfall der A-Rosa Luna in Frankreich sorgen bei den betroffenen Gästen von A-Rosa derzeit für Unmut. Dennoch: Die A-Rosa Flussschiff GmbH meldet für dieses Jahr schon jetzt Rekordzahlen.

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Seit einem Jahr ist die A‑Rosa Sena nun im Dienst. Nach anfäng­li­chen Pro­ble­men wer­den die Rei­sen mit dem Schiff auf unter­schied­li­chen Por­ta­len gut bis sehr gut bewer­tet. Es gibt aller­dings auch eini­ge Pro­ble­me und Pro­dukt­ver­än­de­run­gen bei A‑Rosa, die erst in den ver­gan­ge­nen Wochen bekannt wur­den.

Service am Platz wurde nicht eingeführt

Ursprüng­lich soll­te an Bord der A‑Rosa Sena abends in einem Teil des Buf­fet­re­stau­rants, das Din­ner am Platz ser­viert wer­den. Die­ses Kon­zept wur­de jedoch nicht umge­setzt. A‑Rosa begrün­det die­se Ent­schei­dung nicht wei­ter, son­dern ver­weist auf den „SENA GRILL“, ein kos­ten­pflich­ti­ges Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rant an Bord. Wer zum Abend­essen am Platz bedient wer­den möch­te, muss hier reser­vie­ren.

Zustand nach Wassereinbruch

Im Mai 2023 geriet die A‑Rosa Sena auf dem Weg von Lelystad nach Rot­ter­dam auf dem Mar­ker­meer in eine uner­war­tet schnell auf­zie­hen­de Sturm­front. Durch den dadurch erhöh­ten Wel­len­gang drang Was­ser in eini­ge Bal­kon­ka­bi­nen auf Deck 2 ein. Die betrof­fe­nen Kabi­nen konn­ten von Spe­zi­al­fir­men schnell wie­der in den ursprüng­li­chen Zustand ver­setzt wer­den und stan­den den Gäs­ten der nach­fol­gen­den Rei­sen bereits nach weni­gen Wochen wie­der zur Ver­fü­gung. Über­dies wur­den in allen Kabi­nen sowie in den öffent­li­chen Berei­chen auf dem gesam­ten Deck 2 die Tep­pich­bö­den aus­ge­tauscht.

Kabinenreinigung nur noch jeden 2. Tag

In der ver­gan­ge­nen Woche erreich­ten uns ver­schie­de­ne Mel­dun­gen von Gäs­ten, dass A‑Rosa in einem Kabi­nen­brief auf der A‑Rosa Sena mit­ge­teilt habe, die Kabi­nen­rei­ni­gung wür­de nur noch jeden 2. Tag erfol­gen. Wir haben A‑Rosa um eine Stel­lung­nah­me gebe­ten. Ein A‑Rosa Spre­cher teil­te uns dazu mit: „Für ein Maxi­mum an Indi­vi­dua­li­tät und einen ent­spann­ten Start in den Tag, wird das House­kee­ping jeden zwei­ten Tag mit der Rei­ni­gung der Kabi­nen pau­sie­ren und den Gäs­ten die viel­fach gewünsch­te Ruhe ermög­li­chen.“ Nur bei aus­drück­li­chem Gäs­te­wunsch wür­de die „Rei­ni­gung der Kabi­nen zeit­nah am sel­ben Tag“ umge­setzt. Neben dem Ruhe­be­dürf­nis der Gäs­te begrün­de­te der Spre­cher die Maß­nah­me zusätz­li­chen mit einer posi­ti­ve­ren Umwelt­bi­lanz für A‑Rosa.

Sperrstunde ab 23 Uhr an Bord?

Die Öff­nungs­zei­ten der Bar sind ein beson­ders häu­fig dis­ku­tier­tes The­ma. Nach Anga­ben von A‑Rosa wur­de bis­her kei­ne Sperr­stun­de für die A‑Rosa Loun­ge­bar ein­ge­führt. Um die Arbeits­zei­ten für die Crew attrak­ti­ver und fle­xi­bler zu gestal­ten, wur­de jedoch in den ver­gan­ge­nen Wochen eine „Richt­zeit von 23 Uhr“ fest­ge­legt. Zu die­sem Zeit­punkt wird täg­lich die Aus­las­tung der Bar über­prüft und ent­schie­den, ob die „letz­te Run­de“ frü­her ein­ge­läu­tet wird.

Die Rück­mel­dun­gen der Gäs­te dazu waren schnell so ein­deu­tig, dass seit dem 24. August 2023 wie­der die alte Rege­lung mit Bar­schluss um 24 Uhr ange­wen­det wird.

A‑Rosa Luna fällt mitten in der Frankreich-Saison aus

Auf einer der ver­gan­ge­nen Rei­sen auf der Rhô­ne, kam es zu einem unvor­her­ge­se­he­nen Defekt an einer der bei­den Antriebs­an­la­gen der A‑Rosa Luna. Obwohl der Schiffs­be­trieb auch mit nur einer Anla­ge mög­lich gewe­sen wäre, ent­schied sich A‑Rosa jedoch aus Sicher­heits­grün­den für eine Außer­dienst­stel­lung und Repa­ra­tur in der lau­fen­den Sai­son.

Die der­zeit durch­ge­führ­ten Repa­ra­tur­maß­nah­men sol­len im Zeit­plan lie­gen. Rei­sen ab dem 26.08.2023 sol­len nach der­zei­ti­gem Stand wie­der statt­fin­den.

A‑Rosa sieht sich auf Erfolgskurs

Laut A‑Rosa wer­den die Schif­fe im Jahr 2023 eine Aus­las­tung von weit über 90 Pro­zent haben. Schon jetzt ist abseh­bar, dass am Ende der Sai­son 2023 ein neu­er Gäs­te- und Umsatz­re­kord ste­hen wird, der sogar das Rekord­jahr 2019 deut­lich über­trifft.

Bereits am ver­gan­ge­nen Sonn­tag, 20. August 2023, habe man das End­ergeb­nis der Sai­son 2022 um mehr als 20 %, so der A‑Ro­sa-Spre­cher. Der­zeit gehe man davon aus, dass man die­ses Jahr mit einem Wachs­tum von min­des­tens 40 % im Ver­gleich zum Vor­jahr abschlie­ßen wer­de.

Spekulationen über Sparkurs zurückgewiesen

A‑Rosa inves­tiert aktu­ell in die Flot­te, die Crew-Mit­glie­der und den Gäs­te-Ser­vice. So wur­den die Gehäl­ter der Crew­mit­glie­der um 25 % erhöht. In der Zen­tra­le in Ros­tock wur­den bereits im Jahr 2021  Gehalts­er­hö­hun­gen von 10 % umge­setzt. Im Ver­gleich zum Vor­pan­de­mie­zeit­raum, sind heu­te etwa 15 % mehr Mit­ar­bei­ter bei A‑Rosa beschäf­tigt.

Die aktu­el­len Maß­nah­men sind laut Spre­cher Ergeb­nis­se eines Stu­fen­plans, der gemein­sam mit dem Fraun­ho­fer Insti­tut für Sys­tem- und Inno­va­ti­ons­for­schung (ISI) für eine „nach­hal­ti­ge Zukunft“ ent­wi­ckelt wur­de.

Der­zeit wür­den wei­te­re Maß­nah­men ent­wi­ckelt, um die Qua­li­tät der Rei­sen und des Bor­d­er­leb­nis­ses wei­ter­hin zu sichern und zu stei­gern.

Update: Nach Ver­öf­fent­li­chung des Bei­trags erreich­te uns von A‑Rosa Fluss­schiff GmbH der Hin­weis, dass die Vor­ga­ben zur „Richt­zeit von 23 Uhr“ für die Bar­lounge zurück­ge­nom­men wur­den. Wir haben die Pas­sa­ge im Text ent­spre­chend über­ar­bei­tet.

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