Während der Pandemie haben alle Reedereien die Abläufe für die vorgeschriebene Seenotrettungsübung (SNRÜ) angepasst. Dabei kann man das Sicherheitsvideo schon zu Hause, per App oder via Kabinen-TV anschauen, das korrekte Anlegen der Rettungsweste und das Auffinden der Sammelstation wird anschließend in kleinen Gruppen und individuell durchgeführt.
Norwegian Cruise Line hat bereits in der vergangenen Woche amerikanische Reisebüros darüber informiert, dass die Reederei sowie Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises ab sofort zu gemeinsamen Sicherheitsübungen für die Passagiere zurückkehren. Heute wurden auch die deutschen Reisepartner darüber informiert.
In einer Stellungnahme von NCL heißt es dazu: „Die Sicherheit unserer Gäste und Besatzungsmitglieder hat für uns oberste Priorität. Wir überprüfen ständig unsere Verfahren, um unseren Gästen detaillierte Anweisungen zu Sicherheitsmaßnahmen zu geben, und haben daher beschlossen, am Tag der Einschiffung auf allen Schiffen der Flotte wieder gemeinsame Sicherheitsübungen einzuführen.“
Ende des vergangenen Jahres hatte bereits Disney Cruise Line die Rückkehr zur gemeinsamen SNRÜ angekündigt. US-Medien gegenüber begründete Disney die Maßnahme mit Sicherheitsproblemen und der Nichteinhaltung der Vorschriften durch die Gäste.
AIDA, TUI und Royal Caribbean International bleiben bei E‑Muster Drill
Bei Passagieren sind die neuen E‑Muster Drills jedoch sehr beliebt. Auf Rückfrage bei AIDA, TUI Cruises und Royal Caribbean wurde uns mitgeteilt, dass diese Reedereien keine Änderung bei den Abläufen der neuen Seenotrettungsübung planen. Das System habe sich bewährt und man halte daran fest.
Royal Caribbean hat 2021 „Muster 2.0“ eingeführt. Keine festen Zeiten mehr, keine großen Gruppenversammlungen, alle notwendigen Schritte werden per App durchgeführt, der Besuch der jeweiligen Sammelstelle schließt die Übung ab.
Über 95 Prozent der Gäste an Bord finden diese Art der Übung positiv. Daher hat Royal Caribbean International schon zur Einführung 2021 angekündigt, das System weiterzuentwickeln.
Laut der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO muss die Sicherheitsübung für Passagiere durchgeführt werden, bevor das Kreuzfahrtschiff seinen Heimathafen verlässt.