Seit rund vier Wochen melden Visaserviceanbieter Probleme von Reisenden bei der Einreise in die USA im Visa Waiver Programm (ESTA). Wer zuvor Kuba besucht hat, dem wird die Einreise verwehrt. Der Grund: Seit Januar 2021 gilt Kuba aus Sicht der USA als „Staat, der Terrorismus unterstützt“. Die Einstufung war eine der letzten Amtshandlungen von Präsident Trump.
Folge der Einstufung ist, dass Reisende, die Kuba zuvor besucht haben, nicht mehr berechtigt sind am ESTA-Programm teilzunehmen. Für die Einreise ist in diesem Fall ein Visum notwendig. Gleiches gilt für Transitflüge über die USA.
Zwischenzeitlich findet sich auch auf der offiziellen ESTA-Seite ein Passus dazu.
Rückverfolgung bis zu 5 Jahre möglich
Touristische Reisen direkt von den USA nach Kuba sind nach geltenden US-Bestimmungen untersagt, dies betrifft auch Kreuzfahrten von den USA nach Kuba. Dies gilt auch für deutsche Reisende.
Kuba-Reisende sind nach amerikanischen Recht verpflichtet, über ihre Reise, ihre Aktivitäten, Ansprechpartner usw. genau Buch zu führen und entsprechende Belege zu sammeln, diese fünf Jahre aufzubewahren und den US-amerikanischen Behörden auf Verlangen vorzulegen, um diesen die Prüfung der Einhaltung der genannten Bestimmungen zu ermöglichen (siehe auch hier).
Da in der Zeit der Obama-Regierung der Kuba-Bann aufgehoben war, ist es eher unwahrscheinlich, dass Reisen bis zu 5 Jahre in die Vergangenheit derzeit berücksichtigt werden. Für Reisen ab dem 12. Januar 2021, dem Tag des Inkrafttretens der neuen Regelung, gilt dies jedoch nicht.
Beamte der U.S. Customs and Border Protection haben weitgehende Befugnisse bei Befragungen, können neben Einträgen in Reisepässen auch Social-Media Konten prüfen. Wer dann mit einem Kuba-Urlaubsbild auffällt, kann schon Probleme bekommen, wenn zuvor ein Aufenthalt verneint wurde.
Kuba-Kreuzfahrten deutscher Anbieter in der kommenden Saison 22/23
Sea Cloud Cruises, Nicko Cruises und Plantours planen in diesem Winter Anläufe und Reisen mit Kuba als Destination. Reisende sollten laut Empfehlung des Auswärtigen Amts rechtzeitig vor Reisebeginn zur Visa-Problematik mit der zuständigen US-Vertretung Kontakt aufnehmen.
Da sowohl die Teilnahme am ESTA-Programm sowie die Visumbeantragung für die USA persönlich durch den Reisenden erfolgen muss, können die Reiseanbieter in dieser Angelegenheit wenig unterstützen.