Vor zwei Wochen hat Norwegian Cruise Line mit der Norwegian Prima das erste von sechs Schiffen einer neuen Baureihe von US-Popstar Katy Perry taufen lassen. Der Neubau der Fincantieri-Werft aus Italien wird mit konventioneller Technik mit Scrubbern und SCR Katalysatoren zur Abgasreinigung betrieben. NCL setzt nicht auf die bei vielen Mitbewerbern angewandte LNG-Technik. Jetzt ist die NCL Holding dem Methanol Institute beigetreten — mit einem klaren Ziel.
Bis 2050 Null-Treibhausgasemissionen
Wie es in einer Mitteilung des Methanol Institutes, einem globalen Handelsverband für die Methanolindustrie, heißt, verfolge Norwegian eine langfristige Klimaschutzstrategie mit dem Ziel, bis 2050 Null-Treibhausgasemissionen zu erzeugen. Teil der Strategie sei die Erforschung alternativer Kraftstoffe und die Umsetzung eines freiwilligen Programms zur CO²-Kompensation.
Das Kreuzfahrtunternehmen verpflichtet sich demnach, mit dem Methanol Institute in die Forschung und Entwicklung zu investieren. Gregory Dolan, CEO des Institutes mit Büros in Brüssel, Singapur, Washington D. C., Peking und Dehli, sagte in der Mitteilung, das Kreuzfahrtsegment sei ein wichtiger Teil der globalen Schifffahrtsindustrie. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit Norwegian bei der Erforschung der Verwendung von Methanol als Schlüsselkomponente ihrer Klimaschutzstrategie.
Kein LNG-Antrieb bei Norwegian Prima wegen unflexibler Infrastruktur bei Treibstoffversorgung
Harry Sommer, Präsident von Norwegian Cruise Line, hatte in einem Pressegespräch am Rande der Taufe der Norwegian Prima erklärt, für den Einsatz von Flüssigerdgas (LNG) sei die Infrastruktur zur Treibstoffversorgung nicht so flexibel, wie man die Routen des Schiffes gestalten wolle. „Wir wollen bis 2050 Null-Emissionen-Kreuzfahrten anbieten und natürlich weg von ölbasierten Kraftstoffen. Für die Zukunft haben wir somit unter anderem Methanol-Antrieb im Blick“, so Sommer.
Robin Lindsay, Executive Vice President of Vessel Operation bei Norwegian sagte in der Pressemitteilung des Methanol Institutes, man werde wichtige Erkenntnisse aus einer Machbarkeitsanalyse zur Nachrüstung bestehender Motoren für den Betrieb mit zwei Kraftstoffen, Diesel und Methanol, teilen. „Wir verpflichten uns, unseren Teil dazu beizutragen, mit unseren strategischen Partnern zusammenzuarbeiten, um gemeinsam zu versuchen, eine tragfähige langfristige Lösung zu finden“, so Lindsay.
Die Norwegian Cruise Line Holdings ist die Muttergesellschaft der international operierenden Reedereien Norwegian Cruise Line, Regent Seven Seas Cruises und Oceania Cruises. Über alle Marken hinweg betreibt die Holding 29 Kreuzfahrtschiffe.