Die zunehmenden Angriffe der Huthi-Milizen auf Schiffe im Roten Meer haben nicht nur Auswirkungen auf die globalen Märkte, sondern stellen auch eine potenzielle Gefahr für Kreuzfahrtschiff-Routen dar.
Die Huthis, die von Iran und der Hisbollah im Libanon unterstützt werden, haben ihre Angriffe seit Beginn des Konflikts zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas intensiviert. Sie greifen Schiffe an, die sie als auf dem Weg nach Israel befindlich betrachten und haben sogar Drohnen, Seezielflugkörper und in einem Fall einen Hubschrauber eingesetzt, um israelische Schiffe zu kapern.
Diese Angriffe beeinträchtigen einen der wichtigsten Handelswege der Welt. Das Rote Meer ist eine Schlüsselroute für den Seehandel, insbesondere für den Transport von Gütern zwischen Asien und Europa über den Suez-Kanal. Etwa zehn Prozent des Welthandels passieren das Rote Meer.
Die Huthi-Angriffe haben bereits dazu geführt, dass einige Reedereien, darunter die dänische Maersk und die deutsche Reederei Hapag-Lloyd, ihre Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung umleiten, was zu längeren Transportzeiten und höheren Kosten führt.
Kreuzfahrten sind bis jetzt nicht in größerem Maße betroffen. Die Destinationen im Roten Meer wurden frühzeitig abgesagt. Das ändert sich jedoch ab März 2024, wenn die Reedereien ihre Flotten wieder nach Europa holen. Dann müssen auch Kreuzfahrtschiffe das Huthi-Gebiet passieren.
Silver Moon ist jetzt auf dem Weg ins Rote Meer
Silversea Cruises schickte vor Weihnachten die Silver Moon ab Athen in Richtung Aqaba in Jordanien. Im Anschluss soll das Schiff zu den Vereinigten Arabischen Emiraten aufbrechen. Zwischen dem 10. und 12. Januar fährt die Silver Moon entlang des Huthi-Gebiets fahren. Eine entsprechende Anfrage an die Reederei von Crucero zu einer möglichen Änderung des Routings wurde bisher nicht beantwortet.
USA prüfen Schutzeinsatz, Route potenziell gefährlich
Die USA haben eine militärische Allianz zum Schutz der Handelsschifffahrt ins Leben gerufen, an der sich mehrere Länder beteiligen. Deutschland prüft derzeit eine Anfrage zur Beteiligung an dieser Initiative.
Für Kreuzfahrtschiffe ist die Route durch das Rote Meer potenziell gefährlich. Reedereien könnten als Vorsichtsmaßnahmen ähnliche Umleitungen wie die Handelsschifffahrt erwägen. Dies kann zu längeren Reisezeiten führen, und in einigen Fällen können Reisen möglicherweise ganz abgesagt werden, wenn die Sicherheitsrisiken als zu hoch eingeschätzt werden.